Da ich gestern kein Netz hatte, nun etwas verspätet Tag 2
Es beginnt gleich mit einem harten Anstieg, doch die Anstrengung lohnt sich. Von oben habe ich noch einmal einen herrlichen Blick auf die Straße von Gibraltar. Zum Abschied, denn das Meer gerät wenig später außer Sicht und ich werde es erst in Schleswig-Holstein wiedersehen. Dann wird es die Ostsee sein, wenn... falls...
Der Wanderweg GR 7 führt mich durch eine bergig grüne Wiesenlandschaft, immer wieder mit reichlich, mehr oder weniger vorwitzigen Haustieren am Weg, gern auch ohne Zaun. Esel, Schafe, Ziegen, Pferde, ja sogar Schweine und immer wieder Kühe mit respekteinflößenden Hörnern, die zum Glück nur kurz den Kopf heben und weiter kauen. Dafür rutscht mir bei dem einen oder anderen dienstbeflissenen, übereifrigen Wachhund manchmal ein bisschen das Herz in die Hose.
Gegen Mittag liegt Tarifa schon ein gutes, hart erarbeitetes Stück hinter mir. Leider sind diese Wegweiser sehr rar, so dass ich zeitweise ganz schön herumirren muss. Das ist anstrengend. Doch abends entspanne ich ohne Zelt gemütlich auf meiner Isomatte im Korkeichenwald, immerhin schon 35 km nördlich von Tarifa, und über mir gehen langsam die Sterne auf.
Kein Wunder, dass hier kein Netz ist.