Tag 8 - 17 Bäume

Country Roads... Mit dem ersten Sonnenstrahl bin ich wieder auf der Straße.

Ich warte bis es etwas wärmer wird und mache dann erstmal eine Frühstückspause am ländlich idyllischen Wegesrand.

Nach dem Abzweig auf die Straße Richtung Sevilla hat sich leider jedes Idyll erledigt. 

Mühsam stolpere ich im Straßengraben vorwärts und weiß manchmal nicht, ob der Boden unter mir noch aus Erde oder schon mehr aus Müll besteht. Kaum zu glauben, was den Leuten so alles versehentlich aus dem Wagenfenster fällt - Drehstühle, Staubsauger, Feuerlöscher - ich ducke mich und schaue ängstlich nach oben. Nicht dass jemand Bügeleisen, Rasenmäher oder Fußmatte verliert, ausgerechnet jetzt, wo ich hier lang laufe. Aber nein, ich kann aufatmen, klarer blauer Himmel und keine Gegenstände in der Luft.

Wir finden sogar ein Nummernschild. Ich mache es hinten am Rucksack fest und Bernoscha stellt sich vor, wir wären ein Auto.

Ab und an krieche ich aus dem Straßengraben raus und riskieren einen Blick zur Seite. Wenn ich den Lärm der Autos ausblende, ist es eigentlich sogar ganz schön. Mit Bergen ist jetzt allerdings erstmal Schluss, denn Sevilla liegt in dem weiten, flachen Tal des Flusses Guadalquivir und das habe ich jetzt erreicht.

Nach so einem Tag freut sich Bernoscha besonders über das weiche Bett im Hostel, und ich ehrlich gesagt auch 😊 Morgen geht es dann frisch ausgeruht weiter, zum Glück wieder auf etwas ruhigeren Straßen. Zumindest behauptet das die Karte. Hoffentlich hat sie recht! Ach übrigens, ich habe heute den 37. Breitengrad überquert, nähere mich also in riesen Schritten dem hohen Norden.