Tag 10 - 21 Bäume

Auf Weg raus aus Utrera durch endlose Gewerbegebiete fühle ich mich streckenweise ganz wie zu Hause 😜 Bleibt nur die Frage: Haben die hier Aldi Nord oder Aldi Süd?

Dann geht es auf der alten Landstraße neben der Autobahn entlang. Eigentlich ätzend, aber über die Entfernungstafel freue ich mich trotzdem!

Nach einer Weile muss ich auf die andere Seite. Auf meiner Karte sieht es aus, als gäbe es eine Unterführung - Fehlanzeige! Na gut, dann muss ich improvisieren. Ein paar hundert Meter weiter stoße ich auf eins von diesen Abflussrohren, die man eigentlich immer unter Autobahnen findet. Wenn es nicht gerade regnet bzw. längere Zeit geregnet hat, sind die Dinger trocken und man kann problemlos durchlaufen bzw. -kriechen. Was tut man nicht alles, um Europa auf den eigenen zwei Beinen und aus eigener Kraft zu durchqueren... 😉

Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels. Dort, wo es hell ist, wartet ein wunderschöner Feldweg auf mich.

Nachmittags erreiche ich den Campingplatz in Dos Hermanas, einem Vorort von Sevilla. Das Gelände ist wunderschön grün. Ich finde, mehr Sommer geht nicht, jedenfalls nicht im Januar. 

Heute muss ich meine Klamotten waschen. Schließlich bin ich schon fast zwei Wochen unterwegs. Es ist 16:30 Uhr, als ich das nasse Zeug aus der Maschine fische. Die Sonne geht in zwei Stunden unter. Ob das noch was wird mit dem Trocknen?

Kaum zu glauben, aber es wird! Und als es dämmert, stopfe ich einen Haufen duftender, sauberer Wäsche in meinen Packsack. Genau das mag ich am Unterwegssein: dass ich mich über solche scheinbar selbstverständlichen Kleinigkeiten so sehr freuen kann!