Tag 12 - Raus aus Sevilla

Kurz hinter der Stadtgrenze muss der Jakobsweg noch ein bisschen üben, bevor es so richtig schön wird. 

Während er das tut ist er allerdings vorbildlich markiert, was mich ganz gut mit ihm versöhnt. 

Ganz allmählich verschwindet Sevilla hinter mir im Dunst. Der Himmel ist heute vormittag zum ersten Mal so richtig grau und die Stimmung fast herbstlich. 

Eine Pause muss trotzdem irgendwann sein. Und kaum dass ich mich gemütlich ausgestreckt habe, kommt die Sonne raus. 

Das Licht wird doch noch ganz warm und sommerlich, so sehr sogar, dass meine Kamera mir, als ich den weiten Blick über den Acker einfangen will, glatt die Einstellung für Strand vorschlägt.

Auch der Camino hat seine Startschwierigkeiten überwunden und schlängelt sich jetzt wunderschön auf und ab über die Felder. Ich fühle mich richtig wohl, wie am Strand eben.

Nachmittags erreiche ich das Städtchen Guillena, wo ich in der Pilgerherberge tatsächlich der einzige Gast bin. Offenbar bin ich vollkommen außerhalb jeder Saison unterwegs. Ich finde das Wetter aber zum Wandern gerade richtig. Viel wärmer sollte es für meinen Geschmack nicht sein.