Tag 21 - 27 Bäume

Der Morgenhimmel steht dem Abendhimmel in nichts nach, und als ich noch etwas schlaftrunken hinter meinem Felsen hervorschaue, sehe ich das hier:

Fast ein bisschen viel. Aber es geht sehr bodenständig weiter. Gleich zu Beginn der Etappe stehen Kühe im Weg. Sie sind zwar von durchaus ehrfurchterheischender Größe, aber sie bellen nicht und laufen mir auch nicht hinterher. Definitiv ein Pluspunkt für die Kühe! 

Nachdem ich mich an den riesigen Tieren vorbeigestohlen habe, kann ich ungestört weiter den gelben Pfeilen folgen. Das sind nämlich die üblichen Wegmarkierungen hier. Im Grunde genommen bringe ich einen Großteil des Tages damit zu, nach diesen Dingern Ausschau zu halten. Es würde mich nicht wundern, wenn ich demnächst anfange, von gelben Pfeilen zu träumen. 

Doch dank dieser Markierungen finde ich meinen Weg auf einsamen Straßen und Pfaden durch Wald und Feld... 

...und durch kleine, verschlafene Ortschaften wie das Dörfchen Casas de Don Antonio.

Außerdem sind die alten Römer heute wieder sehr präsent. Zum Teil laufe ich auf alten Römerstraßen und über römische Brücken noch auf den Steinen von damals. Eins steht fest, die Römer mochten es holprig. 

An diesem römischen Meilenstein treffen sich Antike und digitales Zeitalter. 

Im Anschluss an diese Begegnung finde ich irgendwo an der alten Römerstraße zwischen Ginster und Brombeergesträuch einen Platz für mein Zelt. Also wenn ich nicht von gelben Pfeilen träume, dann vom alten Rom.

Was man diesem Schlafplatz nicht ansieht - mein Zelt steht heute Nacht ziemlich genau auf der 500 km-Marke. Ja! Drei Wochen sind um und 500 km liegen hinter mir!