Tag 57 - 1429 Bäume

Berge, Berge und noch mehr Berge... 

Je höher ich komme, desto mehr verliert die Landschaft ihren lieblich-mediterranen Charakter. Und dann ist er plötzlich da: Der allererste Buchenwald auf dieser Tour. Und gleich darauf auch noch Fichten. So weit im Norden bin ich schon! Bis kurz hinter Göteborg dürfte die Buche wohl präsent bleiben. Die Fichten schaffens sogar bis weit nach Lappland hinein. Noch länger hält nur die Birke durch, aber die hat sich dafür hier unten im Süden bisher nicht blicken lassen. Ich bin gespannt, wann sie auftaucht. 

Auch sonst sieht die Welt immer weniger Spanisch aus: Dörfer wie in Österreich und kahle Wälder, in denen der Winter noch nicht lange vorbei ist. 

Ich komme an einem Tante-Emma-Laden / Supermarkt mit sehr origineller Beschriftung vorbei.

So beschließe ich denn auch gleich, ein paar Kleinigkeiten zu meiner eigenen Verköstigung zu erwerben und mich damit auf dem nahegelegenen Rastplatz niederzulassen. 

Doch es ist kühl so hoch hier oben, und lange sitzen trotz Sonne alles andere als gemütlich. Also mache ich mich schon bald wieder auf den winterlichen Weg. 

Auch im Kloster Roncesvalles haben die Mönche offenbar bis vor kurzem noch Schnee geschaufelt. 

Schon im Mittelalter wurden hier Pilger nach dem anstrengenden und damals noch gefährlichen Übergang über die Pyrenäen aufgenommen. Auf dem 1057 m hohen Ibaneta-Pass etwa 2 km vor Roncesvalles wurde bei Nebel eine Glocke geläutet, um den Pilgern den Weg zu weisen. 

Doch so romantisch ist das heute nicht mehr. Der Weg in den Pass wird an einer Hochspannungsleitung entlang durch eine breite Schneise geführt und ist wirklich nicht zu verfehlen. 

Jenseits des Passes geht es ziemlich holterdiepolter nach Frankreich hinunter. 

Ich zelte noch gerade so eben in Spanien. Die Felsen, auf die ich hier schaue, sind schon französisch.