Frankreich begrüßt mich mit einem herrlichen Frühlingstag! Die Bäume sind zwar noch kahl, doch ich habe so das Gefühl, dass sich das bald ändern wird.
Ach ja, vor zwei Tagen hatte ich mich doch gefragt, wann wohl die erste Birke auftaucht. Hier ist sie! In La Madeleine, nur ein paar Kilometer hinter Saint-Jean-Pied-de-Port.
Woran erkennt man übrigens, dass man in Frankreich ist, außer daran, dass es plötzlich Birken gibt? Im Supermarkt verkaufen sie Crêpes mit Schokoladencreme-Füllung, fertig eingerollt. Man muss nur noch reinbeißen. Nach ein paar Stunden Wandern genau das Richtige!
Und noch etwas ist anders als in Spanien: Der gelbe Pfeil ist verschwunden. Jetzt folge ich dem weiß-roten Balken.
Und ich habe einen neuen Wanderführer. Praktischerweise konnte ich ihn in der sehr freundlichen Pilgerherberge in Saint-Jean-Pied-de-Port im Tausch gegen meinen Guide zum spanischen Camino erwerben. Das ist der Vorteil am Rückwärts-Pilgern: Die Leute, die dir entgegenkommen, haben, was du brauchst, und brauchen, was du hast.
Während meiner Mittagsrast schau ich so in die Landschaft und mir wird plötzlich klar, was für ein wunderschönes Land Frankreich doch ist! Sechs Jahre mäßige Noten im Französischunterricht und ein verkorkster Schüleraustausch haben mich das irgendwie für ziemlich lange Zeit vergessen lassen. Jetzt endlich kann ich Frankreich ganz neu entdecken! Und plötzlich macht es sogar Spaß Französisch zu sprechen 😊
Abends gelange ich auf einen Berg, wo man prima Zelten kann. Eine herrliche Aussicht, einen grandiosen Sonnenuntergang und ein prächtiges Abendrot gibt's noch obendrauf!
