Tag 62 - 1554 Bäume

Das Départment Landes, dass ich gestern Abend noch kurz vor meinem Schlafplatz erreicht habe, begrüßt mich heute morgen eher herbstlich. Pyrénées-Atlantique wirkte irgendwie einladender.

Dafür kann der Himmel über Landes echt gut Wolken machen. 

Gleichzeitig kann er sich aber irgendwie auch den ganzen Tag über nicht entscheiden, was denn nun für Wetter sein soll: Regenjacke an, Regenjacke aus, Regenjacke an, Regenjacke aus... 

Zwischendurch beschert mir der Stadtrand des Ortes Hagetmau eines jener wunderbaren Einkaufserlebnisse in baulich ansprechendem Ambiente. Hinterher dient mir ein Gullideckel direkt unterhalb der Überwachungskamera als lauschiges Plätzchen für eine Mittagspause in entspannender Parkplatzgeräuschkulisse. 

Frisch gestärkt und gut erholt schaue ich mir noch mehr Wolkenbilder an, bis in dem kleinen Städtchen Saint-Sever der Himmel dann doch eine endgültige Entscheidung trifft: Regen! Also ziehe ich mich in die hiesige Pilgerherberge zurück. Ich habe Glück, dass es überhaupt eine gibt, und dass sie geöffnet ist. Pilgerherbergen sind hier nicht mehr so häufig wie in Spanien auf dem Camino Frances, und erst recht um diese Jahreszeit sind in Frankreich noch kaum Pilger unterwegs, weswegen die meisten Unterkünfte noch geschlossen sind. 

Ja, das ist tatsächlich die Pilgerherberge. Sie liegt in den Räumen eines ehemaligen Jakobinerklosters. Mal was anderes! 

Auch sonst ist Saint-Sever ein ganz malerisches französisches Bilderbuch- Städtchen. Da hat man gleich spontan die Musik von Amélie im Ohr. Nur dass die natürlich immer die Autos wegfahren, bevor sie solche Filme drehen. Deshalb kriege ich's ganz so schön auf den Fotos leider nicht hin.