Tag 107 - 2661 Bäume

Heute morgen heißt es Abschied nehmen von Frankreich. Eine Miniversion des Eiffelturms ist so ziemlich alles, was hier noch an die Grenze erinnert. Ansonsten ist sie wunderbarerweise vollkommen unsichtbar geworden. 

Um dauerhaft zu demonstrieren, was für ein Geschenk offene Grenzen sind, wurde am 19. Juni 2011 zur Feier von 21 Jahren Schengener Abkommen genau hier an der Grenze zwischen Deutschland, Frankreich und Luxemburg ein Baum gepflanzt. Auf das Europa wachse und gedeihe! 

Das erste Stück durch Deutschland führt einen Hang hinauf. Wenn ich mich umsehe, blicke ich zurück auf Schengen. Dann verschwindet der Weg zwischen den Weinbergen, und das Dreiländereck gerät endgültig aus dem Blick. 

Nachdem wir den Wein hinter uns gelassen haben, gelangen wir in eine sanft hugelige von Ackerbau geprägte Landschaft voller herrlich leuchtender Rapsfelder. 

Was es hier außer Rapsfeldern auch noch reichlich gibt, sind Windkraftanlagen. 

Als dann das erste für meinen Geschmack etwas absurde Warnschild am Wanderweg auftaucht, weiß ich endgültig: Ja, ich bin zurück! In Spanien und Frankreich habe ich dutzende von Windparks passiert und nirgends stand etwas von Eisabwurf. Hallo Deutschland! 

Doch Deutschland hat für mich beim Wandern auch seine ganz entschieden guten Seiten. Eine davon ist, dass ich hier Menschen kenne und hin und wieder nicht allein im Wald oder anonym im Hostel übernachte, sondern bei Bekannten, Freunden und Verwandten. So auch heute in Kirf bei den Eltern einer Freundin. 

Am späten Nachmittag machen wir noch einen Ausflug in das malerische Städtchen Saarburg, wo es mitten im Zentrum einen Wasserfall und Weinberge gibt und man von der Burg aus herrlich die Sonne untergehen sehen kann. 

Hinterher gibt es dann reichlich und sehr lecker zu essen, und wir unterhalten uns bis spät in den Abend. Deshalb poste ich jetzt erst. Bitte entschuldigt! Aber ein so netter Abend in Gesellschaft muss auch mal sein!