Tag 134 - 3259 Bäume

Los geht's mit einem perfeken Frühstück: Sonnenschein, frisches Obst, Brezeln, leckerer Käse und warmer Kaffee, denn Christoph hat einen Kocher dabei. 

Zuerst wandern wir durch den Wald und dann übers Feld - schnurgerade Wege, die einfach kein Ende nehmen. Aber dank unserer guten Gespräche wird uns die Zeit trotzdem nicht lang. 

Irgendwo im Kiefernwald kurz vor dem kleinen Ort Wietze ist für mich Halbzeit. Ja, tatsachlich und unglaublich: Die Hälfte meines Weges quer durch Europa liegt hinter mir!

Dass ich meine Halbzeit nicht allein feiere, darüber freue ich mich sehr. Doch ein paar Schritte später, in Wietze, muss sich Christoph leider wieder auf den Heimweg machen. Vielen Dank, lieber Christoph, für das wunderbare Wochenende! Es war sehr schön, die letzten zwei Tage der ersten Hälfte meines Weges zusammen mit dir zu laufen. 

Hinter Wietze bin ich wieder allein. Das erste Mal seit zwei Wochen. Das ist jetzt richtig ungewohnt. 

Doch auf so herrlichen Wegen finde ich rasch wieder einen guten Rhythmus. Von jetzt an liegt das Nordkap näher als die Straße von Gibraltar. Bisher war das umgekehrt. Der Wald sieht gleich viel nordischer aus. Fast schon wie in Schweden. Oder auch einfach wie überall rund um Berlin, was kein Wunder ist, denn ich bin keine 250 km von zu Hause entfernt. 

In Winsen überquere ich die Aller. Dafür dass Gewitter angesagt ist, sieht der Himmel noch ziemlich freundlich aus. 

Mittlerweile geht die Sonne erst spät unter, und ich kann noch lange laufen. Auch die Kühe sind abends um halb neun noch wach und neugierig. 

Wenig später finde einen Schlafplatz, der schon ganz skandinavisch aussieht und sich auch so anfühlt: es gibt sogar Mücken.