Der Wald ist nass heute morgen.
Und nicht nur heute morgen. Ob Straße, Feldweg oder Pfad, der Himmel bleibt weißlich trüb und ab und zu nieselt es.
Zwischendurch überquere ich die A7. Ich parke meinen tragbaren Kofferraum hoch über den vorbeidonnerndem Autos und schaue hinunter. Zugegeben, so würde es schneller gehen, aber ich hab's nicht eilig.
Doch wenn man schon mal an der Autobahn steht, warum nicht auch gleich die Infrastruktur nutzen? Schließlich brauche ich unbedingt neues Trinkwasser.
Schön ist es hier nicht gerade, denn von der namensgebenden Soltauer Heide ist nichts zu sehen. Also nur schnell die Flaschen auffüllen und dann nichts wie weiter. Bis die Heide tatsächlich auftaucht, dauert es noch ein bisschen.
Als es dann endlich soweit ist, ist trotz Regen erstmal eine große Pause angesagt.
Die Wege durch die Heide sind wunderschön. Nur das Wetter passt nicht ganz zur Reiseführer-Stimmung.
Dafür taucht, wie auf Knopfdruck fürs Foto bestellt, plötzlich eine Herde Heidschnucken auf.
Abends erreiche ich den Wilseder Berg. In der Norddeutschen Tiefebene ist jeder Zentimeter Erhebung etwas Besonderes. Deshalb werden auch Kommastellen mit angegeben.
Leider ist die Sicht alles andere als klar. Was ihr hier seht, sind also nicht die Türme von Hamburg, sondern "nur" Wacholderbüsche.
Aber schön ist es trotzdem, und Hamburg werde ich ja sowieso am Donnerstag sehen.
Zum Glück gibt's hier oben eine kleine Schutzhütte. Denn mitten im Naturschutzgebiet hätte ich nur sehr ungern mein Zelt aufgestellt. Es ist nicht gerade rasend komfortabel, aber für eine Nacht wird es sicher genügen.