Tag 144 - 3554 Bäume

Und weiter geht's Richtung Norden, raus aus den Hüttener Bergen zurück ins Flachland 😉

Heute will ich es bis zu meinen Eltern in unser Sommerhaus nordwestlich von Schleswig schaffen. Das sind noch 40 km, ein ordentliches Stück, aber es ist ja lange hell, und ich habe Zeit. Außerdem ist das Wetter voll auf meiner Seite. 

Was da zu beiden Seiten des Weges so üppig wächst, ist übrigens kein Wald, sondern nur ein schmaler Streifen Grün. Dahinter liegen Äcker.

Solche auf flachen Erdwällen angelegten grünen Korridore, die die Felder voneinander abgrenzen, heißen Knicks und sind typisch für Schleswig-Holstein. Sie sehen nicht nur wunderschön aus, sondern bieten mit ihrer noch halbwegs naturnahen Vegetation vielen Tieren einen Lebensraum. 

Gegen Mittag erreiche ich den Landkreis Schleswig-Flensburg, der im Norden schon an Dänemark grenzt. Hier oben folge ich streckenweise dem sogenannten Ochsenweg, der mich auf Jütland dann noch häufiger begleiten wird. 

Das hier zum Beispiel ist ein Teil des Ochsenwegs, ausnahmsweise mal nicht zwischen Knicks, sondern wirklich im Wald. 

Wald kommt hier viel seltener vor als in Süd- und Mitteldeutschland. Doch an dieser Stelle wachsen tatsächlich noch so richtig dicke Eichen. Wie ich sie mir so anschaue unter dem sommerlichen Himmel, muss ich an die Korkeichenwälder in Spanien denken.

Wahnsinn, wieviel Zeit und Kilometer zwischen diesen Bildern liegen, und wie schnell es doch auch irgendwie ging. 

Auch den Ginster habe ich unterwegs schon mehrmals blühen sehen. Frühling und Sommer laufen mit mir - heute jedenfalls fühlt sich das so an, und ich gönne mir eine sonnige Pause am Wegesrand. 

Die Landschaft zwischen den Meeren mag auf den ersten Blick ein bisschen langweilig erscheinen. Die meisten Leute, die hier Urlaub machen, entscheiden sich jedenfalls für die Nord- oder die Ostseeküste. Doch tatsächlich ist auch die Mitte wunderschön! 

Ich jedenfalls finde auch noch nach fünf Monaten Europa: Der weite Blick und der Himmel in dieser Gegend sind einmalig, und das trotz Windparks. 

So jetzt aber Schluss mit dieser Liebeserklärung ans Binnenland des nördlichen Schleswig-Holstein 😉

Gegen Abend erreiche ich das Dorf Hünning und damit unser Sommerhaus.

Hier werde ich ein paar Tage mit meinen Eltern und Martin verbringen. Am Sonntag geht es weiter Richtung Dänemark. Bis dahin macht dieser Blog eine kurze Pause. Vielen Dank für euer Interesse bis hierher! Ich hoffe, ihr seid weiter mit dabei!