Tag 146 - 3616 Bäume

Was für ein Start in den Tag! Dank Olivers reichlicher Proviantversorgung gestern gibt's heute zum Frühstück Kuchen und Pizzaschnecken. Da kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. 

Das findet auch Bernoscha und pilgert munter drauflos.

Die letzten Kilometer in Deutschland gehen über einsame Feldwege bis zu einer Hauptverkehrsstraße, die direkt nach Dänemark hinüberführt. 

Dänemark kontrolliert wieder, und das mitten im Schengen-Raum. Nicht die Fußgänger und Radfahrer, aber die Autos. So ein Grenzhäuschen ist ein befremdlicher und trauriger Anblick. Es sieht zum Glück recht provisorisch aus. Hoffentlich verschwindet es bald wieder. 

Indem ich Dänemark erreiche, betrete ich zugleich auch Skandinavien. Zur Begrüßung wehen hier alle fünf Fahnen. Da weiß ich, was mir noch bevorsteht 😃 Naja, wenigstens lasse ich Island weg. 

Zum ersten Mal auf meiner Tour bin ich raus aus der Euro-Zone. Direkt hinter der Grenze in Padborg hebe ich also erstmal ein paar Kronen ab. 

Mal wieder laufe ich ein Stück den Ochsenweg, der hier Hærvejen genannt wird. 

Erste Pause jenseits der Grenze. Es heißt jetzt "Hej" statt "Hallo". Ansonsten ändert sich nicht viel. 

Die Welt sieht genauso aus wie drüben in Schleswig-Holstein. 

Und das trübe und windige Wetter, das zum Nachmittag hin aufzieht, kommt mir nur allzu bekannt vor. 

Auch hier gibt es an Friedhöfen Wasser. Die Kirchen allerdings sehen irgendwie anders aus, dänisch eben.

Hinter Kliplev laufe ich durch ein großes Wildgehege. Rentiere gibt's so weit südlich zwar noch keine, aber ein bisschen Vorfreude aufs Fjäll kommt trotzdem auf. 

Mein Schlafplatz auf einer Lichtung im Buchenwald ist wirklich schon sehr skandinavisch. Auf dem Foto kann man das nicht sehen, aber ich fühle es, sobald ich mich mit nackten Armen und Beinen aus dem Zelt wage: es gibt hier mindestens zehnmal soviele Mücken wie gestern.