Tag 159 - 3953 Bäume

Heute vormittag schauen wir uns ein wenig im Stadtzentrum von Aalborg um. Unübersehbar über die anderen Häuser hinaus ragt der St. Budolfi Dom aus weiß getünchtem Backstein. Unter dem blauen Himmel heute strahlt er fast ein bisschen südlandisches Flair aus. Doch so warm wie es aussieht, ist es nicht, denn hier, wo Dänemark nur noch ein schmales Stück Land zwischen Nord- und Ostsee ist, weht fast immer ordentlich Wind. 

Richtung Hafen sind noch ein paar alte Häuser erhalten. 

Und dann stehen wir am Limfjord, der mitten durch Aalborg hindurchfließt und die Nord-mit der Ostsee verbindet. 

Der nördlichste Teil Jütlands ist durch diesen Fjord komplett vom Festland abgetrennt und damit strenggenommen eine Insel. Es gibt aber genug Brücken, und so merkt man das kaum. Eine davon verbindet Aalborg mit der gegenüberliegenden Stadt Nørresundby, und da laufen wir heute rüber. 

Auf der anderen Seite angelangt betreten wir Vendsyssel-Thy. So heißt diese Insel, die man kaum als solche wahrnimmt. Viel anders als auf dem Festland sieht es hier auch erstmal nicht aus.

Und eine ganze Weile noch sind die Industriegebiet rund um Aalborg am Horizont zu sehen. 

Doch als plötzlich Highland-Cattles den Weg belagern, wird klar, dass wir den städtischen Teil der Etappe eindeutig hinter uns haben. 

Freundlicherweise dürfen wir passieren, und weiter geht's durch Wald und Feld, bis zu einem gemütlichen Rastplatz, wo wir uns im warmen Sonnenschein eine ausgedehnte Pause gönnen. 

Dann wartet noch ein Stück Weg über plattes Land. Es sieht immer noch aus wie in Norddeutschland. Man könnte das langweilig finden. Ich finde es, da man so wunderschön den weiten Himmel sehen kann, sehr stimmungsvoll. 

Schließlich erreichen wir ein Dorf namens Ørum, wo es einen Shelterplatz zum Übernachten gibt. Ich stelle bei diesem herrlichen Wetter allerdings lieber mein Zelt auf. Da habe ich nachts mehr frische Luft als in so einer Bretterbude.