Tag 188 - 4692 Bäume

Aufbruch morgens an der Fjällstation am Grövelsjön. Martin ist noch unsicher bezüglich des Wetters, und, um ehrlich zu sein, ich bin es auch. 

Natürlich starten wir auch bei Wind und Regen. Wir hatten gestern ein ganz großartiges Abendessen im Restaurant und gerade eben ein reichhaltiges Frühstück. Nach soviel Luxus macht ein bisschen schlechtes Wetter eigentlich gar nichts aus. Und immerhin, ein paar blaue Flecke am Himmel zeigen sich hier und da doch. 

Für mich geht's heute in neuen Schuhen weiter. Die aus Trier haben 2000 km runter und sind durch. Doch das ist okay. Schließlich ging es über Stock und Stein, durch Sumpf und Matsch, über Asphalt und Schotter. Es gab viel Sonnenschein, aber auch Regen oder sogar Schnee. Und nur in den seltensten Fällen konnte ich meine Wanderstiefel fachgerecht am Ofen trocknen.

Also los und rauf aufs sturmzerzauste Fjäll. Heute geht's hoch auf 1000 Meter. Das ist hier schon weit jenseits der Baumgrenze. Die Wolken hängen tief und die Szenerie ist eher was für Freunde rauer Landschaft. Doch schön ist's allemal, und die Sturmböen halten uns die Mücken ziemlich wirkungsvoll vom Hals. 

Wir wollen es gemütlich angehen und gönnen uns für den Abend ein bisschen Komfort in Gestalt schwedischer Hüttenromantik. Strom und fließend Wasser gibt es hier selbstverständlich nicht, doch zumindest ein festes Dach über dem Kopf. 

Tatsächlich habe ich an der Hütte keinen Empfang. Also laufe ich zum Posten extra nochmal ein Stück den Berg rauf. 

Was in so herrlicher Landschaft allerdings wirklich keine Strafe ist 😊