Tag 206 - 5035 Bäume

Gleich auf den ersten Kilometern kommt der See Hotagen in Sicht. Und ich finde einen hübschen kleinen Rastplatz für ein zweites Frühstück. 

Der Hotagen begleitet mich den ganzen Tag über. Kein Wunder, denn mit etwas über 45 qkm ist er nicht gerade klein. In Deutschland würde er locker zu den zehn größten Seen gehören, doch in Schweden fällt er unter all den riesigen Dingern nicht weiter auf. 

Und wieder ist ein richtig warmer Sommertag. Wasser gibt's heute zum Glück reichlich, wann immer ich Durst habe. 

Mittags erreiche ich den Ort Rötviken mit 68 Einwohnern! Ich weiß gar nicht, ob ich mit so viel Zivilisation auf einmal überhaupt noch zurechtkomme 😉

Den gigantischen Supermarkt kenne ich bereits, denn ich war hier auf meiner Berlin-Nordkap-Tour schon einmal einkaufen. 

Ich brauche Proviant für sieben Tage - ja, solange wird es dauern, bis mir der nächste dieser "Mega-Stores" begegnet.

Jetzt ist bloß die Frage, wie ich diese 5,3 kg ohne Erweiterungszauber in meinem Rucksack unterbringe und ob ich den dann noch tragen kann. Erstaunlicherweise funktioniert beides irgendwie, und gegen Abend gelingt es mir schließlich, den Hotagen hinter mir zu lassen.

Nicht dass das viel ändern würde. Es beginnt gleich der nächste See. Und meinen Schlafplatz finde ich auf einem Felsen direkt am Valsjön. 

Was das Verankern der Heringe angeht, muss ich ein bisschen kreativ werden - schwere Steine heranschleppen, Wanderstöcke in Felsspalten klemmen... 😄 Doch der Aufwand lohnt sich, denn nach dem Abendessen blicke ich direkt vom Zelt aus in einen absolut perfekten Sonnenuntergang. 

Nach "oben auf dem Berg" und "nahe am Fluss" kommt also unten am See. Morgen Ist wahrscheinlich wieder der Berg dran, übermorgen wird's wohl auf "mitten im Wald" hinauslaufen... und so schlängelt sich mein Weg auf und ab weiter in Richtung Nordkap.