Tag 209 - 5115 Bäume

Ich bin wirklich gerade in einer selbst für Skandinavien ziemlich dünn besiedelten und einsamen Region unterwegs. Etwa 20 km sind es auf einer Schotterpiste bis zur nächsten richtigen Straße. 

Rechts und links nichts als Sumpf, Berge, Seen, Flüsse, Bäume. 

Bis mir das erste und letzte Auto begegnet vergeht ein halber Tag. Der Fahrer hält sogar und bietet mir an, mich ein Stück mitzunehmen. Natürlich lehne ich das ganz tapfer und freundlich dankend ab. Ich will wirklich jeden Meter zu Fuß bewältigen. Bernoscha, der das nicht ganz so dogmatisch sieht und sich zwischendurch auch mal ein Stück tragen lässt, ist ein wenig verstimmt, dass wir uns diese bequeme Möglichkeit haben entgehen lassen. 

Da in den Wäldern rings um uns herum die weltweit größte Braunbärendichte herrscht, fühlt er sich heute etwas unbehaglich.

Doch bis jetzt sind uns die Tiere nur auf Schautafeln begegnet. Vielleicht auch besser so. 

Mein zivilisatorisches Highlight für heute ist der "Ort" Bågede, der im Wesentlichen aus einem Staudamm besteht, auf dem ich eine langgestreckte Seenkette überquere. 

Ich hatte ein bisschen auf einen Mülleimer gehofft, aber Fehlanzeige. Naja, macht nichts, spätestens am Freitag müsste einer kommen. Also weiter geht's samt Abfall der letzten drei Tage auf die nächste Schotterpiste und an noch mehr Seen vorbei in Richtung Norden. 

Wo zelte ich heute wohl? Am See natürlich! 

Das ist jetzt der vierte Abend seit Supermarkt. Das heißt mein Rucksack ist schon wieder um 2,5 kg leichter. Knappe 3 kg muss ich noch essen. Ich hätte keinerlei Schwierigkeiten, das sofort zu erledigen, doch da der nächste Laden noch ungefähr 110 km entfernt ist, ist das ist wohl leider keine so gute Idee.