Kurz nach Aufbruch gelange ich mal wieder auf einen richtigen Weg. Das erste Mal seit vier Tagen!
Und dann auch noch eine Brücke - das ist ja der Oberluxus! Ich werde verwöhnt heute 😄
Unter so günstigen Bedingungen lasse ich den Wald rasch hinter mir und bin im Nu unten am Fluss Sannarån.
Zum Glück gibt's hier auch eine Brücke!!! Und dann kommt sogar eine richtige Straße!!!
Und hinter der nächsten Ecke allen Ernstes Zivilisation, naja, oder so was Ähnliches.
Weihnachten 19... gab es hier vielleicht mal Menschen. Falls jemand einen Drehort für einen Krimi sucht, ich glaube dieser Ort wäre geeignet.
Ein paar Kilometer weiter die Straße runter überquere ich den Slipsikån. Damit verlasse ich Jämtland und erreiche Västerbotten, die vorletzte Region auf meinem Weg durch Schweden. Västerbotten begrüßt mich mit bunten Blumen, einem beeindruckenden Wasserfall und einem wild zwischen Sommer und Herbst hin und her springenden Himmel.
Der Aufstieg aufs nächste Fjäll ist ziemlich leicht. Es geht ganz sanft am Hang entlang das Tal des Slipsikån hinauf. Der Weg ist gut markiert und die Sümpfe durch Bretterstege überbrückt. Auch Bernoscha, der von den Anstrengungen der vergangenen Tage ziemlich k.o. ist, genießt diesen Komfort.
Der Weg passiert ein Sami-Museumsdorf, und im Vorbeigehen bekommt man einen Eindruck davon, wie die Menschen in dieser unwirtlichen Gegend früher gelebt haben.
Oben angelangt umgibt mich wieder die ungeheure Weite des offenen Fjälls, die einfach nicht aufhört mich zu begeistern. Diese Landschaft ist immer wunderschön, egal unter welchem Himmel.
Inmitten dieser Herrlichkeit schlage ich mein Zelt auf, schon mit Blick ins nächste Tal, wo morgen ein Supermarkt und ein Campingplatz auf mich warten.
