Tag 223 - 5473 Bäume

Und noch ein Tag auf der E45. 

Gleich nach den ersten paar Kilometern erreiche ich Norrbotten, die nördlichste Provinz Schwedens. 

Zugegeben, das sieht ziemlich düster aus, aber zwischendurch kommt immer mal die Sonne raus, und außerdem erhellt mein Rucksack die ganze Gegend mindestens bis zum Polarkreis. 

Auch heute habe ich trotz Straße meist die ganze Welt für mich allein.

Und während meiner Pausen am Straßenrand blicke ich immer wieder in ein wunderschönes, beeindruckend weites Nichts. Kein Haus, kein Weg, kein Mensch. Nur Wald und Sumpf und Himmel und eine unglaublich entspannende Ruhe. 

Nur um mal die Dimensionen zu verdeutlichen: Norrbotten ist größer als die Niederlande, Belgien und Luxemburg zusammen genommen und trotzdem leben hier nur 250 000 Menschen. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl einer mittelgroßen deutschen Stadt wie Kiel oder Braunschweig. Kein Wunder, dass man hier so selten jemanden trifft. 

Einen Schlafplatz unter Kiefern und Mücken zu finden, ist nicht weiter schwierig. Es ist ja niemand da, den man stören könnte, und dass irgendwer vorbei kommt, ist ziemlich unwahrscheinlich.