Tag 243 - 5971 Bäume

Falls ihr euch schon mal auf den Herbst einstimmen mögt, heute hätte ich da so Einiges zu bieten. 

Der erste Tag in Finnland ist eher kühl, grau und regnerisch. Doch ansonsten unterscheidet sich eine finnische von einer schwedischen Landstraße, falls überhaupt, nur marginal. 

Allerdings gibt es etwas, das dazu führt, dass sich Finnland für mich vollkommen anders anfühlt als die anderen skandinavischen Länder: die völlig unverständliche finnische Sprache. Schwedisch, Norwegisch und Dänisch haben große Ähnlichkeit mit dem Deutschen, weswegen ich, zumindest, wenn ich Dinge geschrieben sehe, eine ganze Menge verstehe. Das Finnische hingegen hat mit keiner einzigen indogermanischen Sprache irgendetwas zu tun, und das merkt man sofort. Egal, was man liest, man versteht mit Sicherheit noch nicht einmal Bahnhof. 

Auf diesem Schild zum Beispiel könnte von "Hochspannung Lebensgefahr" über "Vorsicht bissiger Hund" bis hin zu "Achtung spielende Kinder" so ziemlich alles stehen. Tatsächlich wird einfach bloß auf ein geändertes Vorfahrtrecht hingewiesen.

Das sind die beiden, zugegeben wenig alltagsrelevanten Wörter, die ich heute zu lernen versucht habe. Trotz hartnäckigen vor mich hin Sprechens leider mit nur sehr mäßigem Erfolg: Poronhoitoalue (Rentierzuchtgebiet) und Auringonkukansiemeniä (Sonnenblumenkerne).

Wenn ich jetzt noch sagen könnte "Ich laufe durch ein...", dann könnte ich einen Satz mit Poronhoitoalue bilden, der meine Situation sogar sehr zutreffend beschriebe. 

So heißt der Nationalpark, den ich morgen mittag erreichen werde. Vielleicht schaffe ich es ja mir wenigstens diesen Namen zu merken, bevor ich da bin. 

Ich zelte, passend zum Tag, in recht herbstlichem Ambiente. 

Und passend zum Land versüße ich mir den kühlen Abend mit etwas "Lakritsi" - endlich doch noch ein finnische Wort, das man auf Anhieb versteht.