Tag 252 - 6198 Bäume

Es bleibt herbstlich, und während ich so vor mich hin wandere, träume ich von bunten Blumen, grünen Blättern (oder überhaupt Blättern), summenden Hummeln und ein bisschen Sonne auf der Haut. Sogar die Mücken, die von den eisigen Nächten inzwischen dahingerafft sind, würde ich im Tausch gegen zweistellige Temperaturen gern in Kauf nehmen. 

Als endlich der Regen aufhört, ist schon viel gewonnen, und ich schaffe es, mich trotz Kälte auf die Schönheit und faszinierende Weite der Landschaft einzulassen. Die Finnmark ist bestens geeignet, um sich darin sehr, sehr klein zu fühlen. 

Unter der "hochstehenden" Nachmittagssonne wird es ein wenig wärmer und schließlich sogar derart schweißtreibend, dass ich für etwa fünf Minuten die Handschuhe ausziehe.

Höchste Zeit für eine spätsommerliche Kaffeepause mit Seeblick, wenn ich das im Optimismus der Verzweiflung mal so nennen darf. 

Die Abendsonne gibt dann tatsächlich nochmal so richtig Gas, nicht so sehr in Sachen Wärme, aber in Sachen zauberhaftes, goldenes Licht. 

Ich finde einen wunderschönen Zeltplatz am See. Besonders schwer ist das nicht, denn wunderschön ist es hier überall, und von Seen wimmelt es nur so.

Noch 13 km bis zur warmen Dusche. Morgen kommt also endlich die heißersehnten, kurze Etappe mit anschließendem Wellnessprogramm 😂 Hoffentlich!

Beim Auspacken stelle ich fest, dass wenigstens mein Geld bereits frisch geduscht ist und nur noch trocknen muss.