Tag 264 - 6501 Bäume

Als ich morgens aus dem Zelt schaue, sind die Berggipfel ringsum von einer dünnen, weißen Schicht bedeckt. Da oben muss es wohl heute Nacht geschneit haben. Hier unten direkt am Meer war es nur Regen. 

Der Ausblick beim Frühstück ist unglaublich schön. Allerdings ist es mindestens ebenso unglaublich kalt. 

Auf den ersten Kilometern wird der Himmel immer interessanter. Mal sehen, was da noch kommt. 

Ah ja, Schnee auch hier unten. 

Und ein Tunnel. Bei dem Wetter ist es fast schade, dass er nur so kurz ist. Überdachtes Wandern hat auch seine Vorteile.

Doch eigentlich ist mir sowieso alles egal. Soll doch das Wetter machen, was es will. Das Entscheidende ist: Ich laufe zweistellig. Hier ist der Beweis, schwarz auf gelb. 

Und solange ich noch flüssiges Trinkwasser finde, ist alles gut. 

Im Übrigen klart der Himmel schon bald ein wenig auf und ich laufe durch eine zwar immer noch raue Landschaft, doch ohne Regen oder Schnee. 

Dass der nördlichste Punkt Europas nicht mehr allzu weit entfernt ist, kann man an diesen Bildern glaube ich schon ganz gut sehen. Und kurz darauf erreiche ich dann auch immerhin schon mal den Landkreis Nordkapp. Von dem Schild allerdings ist vor lauter Aufklebern nicht mehr viel zu sehen. Hier haben sich offenbar schon eine ganze Menge Leute gefreut, es soweit geschafft zu haben.

Heute allerdings ist fast niemand unterwegs. Da lange Pausen aufgrund der Kälte absolut nicht drin sind, komme ich gut voran und schaffe auch noch die sieben vorne. 

Dann allerdings bin ich reif für einen Schlafplatz. 

Heute mal nicht mit so unmittelbarem Meerblick, dafür jedoch mit Aussicht auf den Weg von morgen.