Tag 3: Wilde Wolken und skandinavisches Zwielicht

Ein wilder Mix aus Sonne und Wolken, netterweise ohne Neuschnee. Denn ich gebe zu: Das, was schon da ist, reicht mir vollkommen aus!

Insbesondere die zweite Tageshälfte hat eine ganze Menge düsteres Zwielicht zu bieten, wie ihr es in Skandinavien zu dieser Jahreszeit vermutlich erwartet hattet. Und nein, das sind keine schwarz-weiß Fotos.

Genau wie gestern besteht die Welt auch heute vor allem aus Wald mit zugefrorenen Seen ab und an. Höhepunkt menschlicher Zivilisation ist ein beschrankter Bahnübergang. Kein Wunder, dass dieses Land so viele Kriminalromane hervorbringt. Mir gehen bei der Kulisse auch gleich ein paar Geschichten durch den Kopf. Doch keine Sorge, pasiert alles nur in meiner Phantasie. In Wirklichkeit passiert nichts. Es kommt noch nicht mal ein Zug. Von Begegnungen mit Menschen ganz zu schweigen.

Aber immerhin kann ich Bekanntschaft mit einer Gruppe Hochlandrinder machen. Und die sind mir weit voraus, tragen sie doch schon jetzt ziemlich genau jene kältegeeignete Frisur, die ich erst im Oktober nach 4500 km kreuz und quer durch Schweden haben werde.

Die frieren wohl eher nicht. Ich manchmal schon. Doch einen Vorteil hat das eisige Wetter definitiv: Der Käse für meine Mittagspause bleibt auch ohne Kühlschrank ein paar Tage frisch.

Sieht allerdings gemütlicher aus als es ist. Meistens esse ich ziemlich schnell oder stelle einfach nur kurz zum Ausruhen den Rucksack ab. Für lange Pausen ist es einfach zu kalt 🥶

Umso mehr freue ich mich abends auf mein warmes Zelt 🏕️

Sieht gar nicht so warm aus, werdet ihr wahrscheinlich denken. Stimmt! Aber entscheidend ist der warme Schlafsack und dafür habe ich ein ganz wesentliches Equipment bei mir: eine Babywärmflasche. 

Bin mir sicher, die ganz harten Abenteurer haben alle eine dabei. Die meisten sprechen nur nicht drüber. So, meine Füße sind jetzt warm. Bis morgen!