Tag 14: Heute Wasser zum Aussuchen - süß oder salzig?

Als ich morgens den Kopf aus dem Zelt strecke und nach oben gucke, sehe ich das hier:

Endlich mal wieder blauer Himmel! Gut gelaunt starte ich in den Tag und gut gelaunt wirken auch die Pferde auf der Weide hinter dem Wäldchen, in dem ich geschlafen habe. 

Wobei hier vielleicht auch die Hoffnung im Spiel ist, dass ich was zu essen dabei haben könnte. Sorry, leider nein! Hab gerade eben beim Frühstück alles aufgegessen, denn nachher kommt wieder ein Supermarkt. Doch erstmal kommen genau wie gestern viele, viele nasse Wiesen.

Heute allerdings im Sonnenschein, was einen gewaltigen Unterschied macht.

Wieder sind die Wiesen Teil eines Vogelschutzgebietes und es ist unfassbar, was für ein lautes Geschnatter permanent von überall her zu hören ist. Gut, dass ich nicht hier übernachtet habe. Da wäre ich bestimmt richtig früh aus dem Schlafsack gefallen.

Ist gar nicht so leicht, mal ein paar Vögel aufs Foto zu kriegen. Ich klettere auf einen Vogelbeobachtungsturm und versuche mein Glück. Nach einer Weile erwische ich einen Schwarm beim lautstarken Abflug. Wo auch immer die hin wollen, auf jeden Fall sind sie schneller da als ich.

Ich gehe weiter im Schritttempo auf sonnigen Wegen durch kleine Wäldchen, über Ackerland und flache Wiesen in Richtung Ostsee.

Ja, genau! Heute komme ich mal wieder ans Meer, doch zuerst nach Åhus, ein altes und sehr malerisches Hafenstädtchen.

Dort angekommen hat sich der Himmel leider wieder bezogen, also nix mit Ostsee im Sonnenschein. 

Aber eigentlich finde ich Ostsee im Nebel auch ganz schön. Und um ein paar Minuten am Strand zu sitzen und den Wellen zu lauschen, ist es nie zu kalt. Hier hat auch die sanfte Ostsee ordentlich Brandung und die Luft schmeckt kräftig nach Salz.

Die letzten zehn Kilometer rund um Åhus gingen meist über Asphalt. Das war gestern in Kristianstad nicht anders und meine Füße signalisieren mir unmissverständlich, dass sie gern mal wieder weicheren Untergrund hätten. Hier ist er!

Doch das Gestapfe durch den feinen Sand schlaucht ganz schön und nach einigen Kilometern melden meine Beinmuskeln Beschwerde an. Irgendwer hat eben immer was zu meckern. Erst im strandnahen Kiefernwald, wo der Boden etwas fester ist, sind endlich alle zufrieden.

Übrigens bin ich heute zwei Wochen unterwegs. Frostbeulen sind mir noch keine gewachsen, aber ich arbeite dran.

Wobei man auf einem so traumhaften Wanderweg eigentlich gar nicht frieren kann.

Als es zu dämmern beginnt, schlage ich mein Nachtlager auf. Heute mit Privatstrand, doch leider ohne glutroten Sonnenuntergang, was nicht am Nebel liegt, sondern an der Himmelsrichtung. Ich gucke nämlich nach Osten. Dies allerdings erhöht die Chance für einen spektakulären Sonnenaufgang... wer weiß ?!