Tag 26: Helsingborg

Ich erwache vom Hämmern und Keckern zweier Elstern auf dem Dach des Windschutzes. Als ich mich schlaftrunken aufsetze, haben sie die Etage über mir bereits verlassen und zanken direkt vor meiner Nase weiter. Mit dem Fotografieren bin ich leider zu langsam, weil ich natürlich erstmal meinen silbernen Aluminiumlöffel sicherstellen muss.

Tatsächlich ist heute Glitzer-Tag Nummer 2. Die Sonne scheint von Auf- bis Untergang ununterbrochen und am strahlend blauen Himmel zeigt sich kein einziges Wölkchen.

Heute habe ich nicht nur Wald und Meer hintereinander zu bieten, sondern auch in sehr ansprechender Kombination.

Doch außer Wasser und Bäumen liegt noch etwas an meinem Weg: Helsingborg.

Eine gar nicht so unbedeutende Stadt, die mit ihren etwas über 100.000 Einwohnern immerhin zu den zehn größten in Schweden gehört. Und was das beste ist: man kann sie sich richtig gut auch aus der Vogelperspektive anschauen und zwar vom Kärnan aus. Das ist der Turm einer großen Burg, von der ansonsten nichts mehr übrig ist.

Hier ein kleiner Rundumblick:

Die Verteidigungsanlage wurde errichtet als Helsingborg noch dänisch war und diente zusammen mit der Festung Kronborg in Helsingør genau gegenüber auf der anderen Seite des Öresunds der Überwachung der Meerenge. 

Kronborg ist komplett erhalten und ist ein Bauwerk so gigantischen Ausmaßes, dass man es auch von Schweden aus sehr gut erkennen kann, zumindest an einem so klaren Tag wie heute. 

Näher als zwischen Helsingborg und Helsingør kommen sich Dänemark und Schweden übrigens an keiner Stelle. Die Entfernung zwischen den beiden Ländern beträgt hier Luftlinie nur etwas über 5 km. Eine Fähre pendelt regelmäßig hin und her und war vor der Fertigstellung der Öresund-Brücke die Hauptverbindung zwischen Dänemark und Schweden. 

Der Weg raus aus Helsingborg ist ein ständiger maritimer Wechsel aus Strandpromenaden und Yachthäfen. Könnte schlimmer kommen!

Und tatsächlich ist ja auch beinah schon Bade- bzw. Segelwetter.

Ich wander einen ganzen halben Tag in kurzen Hosen und nachmittags am Schlafplatz ist Anbaden angesagt. Ich mit den Füßen...

...Bernoscha mit dem Bauch. Hier allerdings bereits auf dem Rückzug. Wobei ich zu seiner Verteidigung anmerken muss, dass auch ich nur sehr kurz drin war. Es ist dann doch noch recht frisch.

Aber bei so einem Sonnenuntergang wird einem ganz schnell wieder warm. Ich hoffe, das hält vor, bis sie morgen früh zurückkommt, was inzwischen gar nicht mehr so lange dauert, denn die Tage werden im Vergleich zum Beginn meiner Tour schon merklich länger.