Tag 29: Himmel über Ängelholm

Der Tag beginnt mit einer sehr willkommenen Überraschung. Gestern Abend vorm Schlafengehen habe ich in der Wand meines Riesenwindschutzes zwei USB-Anschlüsse entdeckt. Eher aus Spaß habe ich meine Powerbank eingestöpselt und tatsächlich fing sie an zu blinken, so als würde sie laden. Ich habe ehrlich gesagt nicht geglaubt, dass sie das wirklich tut, doch siehe da, als ich heute morgen aufwache, ist sie wieder voll. Keine Ahnung, wie und warum es in dieser Bretterbude am Waldrand Strom gibt, aber ist mir auch egal. Ich freue mich einfach, dass ich auf diese Weise völlig unerwartet mein Akkuproblem lösen konnte. Ich bin nämlich erst Samstag wieder auf einem Campingplatz und war schon etwas knapp.

Mit voller Power und einer Sorge weniger, wobei ich davon aktuell sowieso nicht so viele habe, starte ich Richtung Ängelholm. Mit 30.000 Einwohnern ist das für schwedische Verhältnisse gar keine so kleine Stadt. Sie zählt sogar noch zu den 50 größten des Landes. Doch bevor es städtisch wird, bleibt es erstmal eine Weile ländlich.

Heute mit besonders fotogenem Himmel, was sich den ganzen Tag über nicht ändert. Wolken, aus denen es regnet, sind jedoch keine dabei.

Ängelholm hat sogar mal das eine oder andere rote Holzhäuschen zu bieten, außerdem eine hübsche Kirche...

...und auf dem Marktplatz mehrere große Spiegel. Warum auch immer, aber auf jeden Fall die Gelegenheit für ein Ganzkörper-Selfie.

Hinter Ängelholm ist man schnell wieder im Wald...

...und kurz darauf auch schon am Strand. 

Keine Großstadt, wenig aufregend, aber die Lage ist topp, das muss man Ängelholm lassen!

Für den Rest des Tages bleibe ich am Meer.

Ich umrunde die Bucht Skälderviken, deren Südseite von der Kullaberg-Halbinsel begrenzt wird.

So hab ich zwischendurch immer wieder Sicht auf die Gegend, wo ich gestern morgen noch in den Felsen herumgekraxelt bin, und merke, dass man auch zu Fuß irgendwie vorwärtskommt, egal wie langsam man sich manchmal fühlt.

Ja, der kleine Hubbel da am Horizont ist wirklich der Kullaberg! Doch ich laufe nicht die ganze Zeit mit direktem Blick aufs Meer. Manchmal schieben sich ein paar vom rauen Küstenwind bizarr geformte Bäume dazwischen...

...manchmal der eine oder andere kleine Hügel.

Nachmittags kommen noch ein paar malerische Fischerdörfer und abends ein mindestens ebenso malerischer Sonnenuntergang.

Für heute Nacht ist ein bisschen Regen und vielleicht sogar Schnee angesagt, aber ich habe einen Windschutz und im Hintergrund leuchtet ein kräftiges Abendrot, das mich zuversichtlich macht, dass sich der erneute Wintereinbruch auf heute Nacht beschränken wird.