Tag 63: Hejdå Vättern!

"Hejdå" bedeutet "Tschüss" und tatsächlich nehme ich heute mit Beginn des vierten Teils meiner Wanderung quer durch Schweden Abschied vom Vätternsee. 

Inzwischen bin ich knapp 1400 km gelaufen, eine Strecke, die auch auf der großen Schwedenkarte schon halbwegs sichtbar ist, wenn man genau hinguckt 🤣

Nächstes großes Etappenziel ist Stockholm, wahrscheinlich zu Pfingsten.

Hinter der Nummer 1 verbirgt sich die Stadt Motala nur wenige Kilometer von unserem Schlafplatz entfernt. Hier mündet der Götakanal, dem wir für die nächsten Tage in Richtung Osten folgen werden, in den Vättern.

Dicht daneben fließt der deutlich breitere Motala ström ebenfalls in den Vättern. In Motala kommt also eine ganze Menge Wasser zusammen. Die Stadt liegt auf einem kleinen Streifen Land zwischen dem Vättern im Westen und dem Boren im Osten, die durch Motala ström und Götakanal miteinander in Verbindung stehen.

Am Götakanal führt ein sehr idyllischer Weg entlang. Bis auf ein bisschen Industriecharme merkt man kaum, dass man durch eine Stadt wandert.

Am Ende kommt eine Schleuse...

...dann beginnt der Boren, mit 28 qkm eigentlich auch kein ganz kleiner See. In Deutschland läge er immerhin auf Platz 11.

Wir folgen dem südlichen Ufer. Mal direkt am See...

...mal durch Wald...

...und Feld...

...und an roten Holzhäuschen vorbei...

...bis zu einer sehr malerischen Halbinsel namens Birgittas udde. 

Hier befinden sich die Überreste einer alten Burganlage, fast vollständig von Gras, Blumen und prächtigen Bäumen überwuchert.

Die Atmosphäre ist verwunschen...

...und die Bäume wirken wie märchenhafte Gestalten.

Wäre es nicht noch etwas früh, könnte man hier gut die Zelte aufschlagen. Doch wir wollen noch ein Stückchen weiter.

Der Weg entfernt sich vom See, verläuft zwischen Feldern hindurch und auch mal ein Stück auf der Landstraße.

Idyllisch bleibt es dennoch und viel los ist nicht, so dass wir keine Probleme haben, auch ohne Seeufer oder Bach einen Schlafplatz zu finden.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit beim Kochen meines obligatorischen"Ich-bin-angekommen-Abend-Kaffees" fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass mal wieder Dienstag ist und damit Zeit für das 9-Wochen-unterwegs-Foto, heute mal nicht als Selfie.

Nachdem ich mein Coffein-Doping fürs abendliche Bloggen intus habe, verziehe ich mich ins Zelt. Während ich schreibe, wird es langsam dunkel, die Vogelstimmen verklingen und die Sterne gehen auf. Ab und zu trappeln ein paar Rehe raschelnd durch das alte Laub am Boden und erstaunlich nah an meinem Ohr ruft mich ein Waldkauz in den Schlaf.