Tag 72: Heute mit Felsenrätsel

Nach dem Regen gestern ist der Himmel wieder blau und der Wald wirkt viel frischer, er leuchtet richtig.

Und wieder führt mein Weg vorbei an unzähligen Felsbrocken, die vielleicht einmal Berge werden wollten, jetzt aber auch so ganz zufrieden wirken.

Manche sind stattdessen etwas anderes geworden. Und wenn man lang genug hinguckt, kann man auch erkennen was. Die bzw. meine Lösung findet ihr am Ende dieses Eintrags.

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Am liebsten würde ich bei jedem einzelnen Felsen stehen bleiben und mir irgendetwas zurecht phantasieren.

Geht aber leider nicht, denn dann würde ich heute maximal einen Kilometer weit kommen. Und das wäre schlecht, weil ich morgen Nachmittag im noch knapp 50 km entfernten Nyköping sein muss, sonst geht mir das Essen aus. Also weiter.

Etwa auf der Hälfte der heutigen Etappe verlasse ich die Provinz Östergötland und erreiche Sörmland oder auch Södermanland genannt, die letzte Region vorm Großraum Stockholm. Ein Schild steht nicht am Weg, ich kann den Übergang nur auf der Karte sehen. Die Grenze verläuft direkt durch diesen See.

Drüben am anderen Ufer liegt Östergötland, ich stehe in Sörmland. Und wie ihr euch wahrscheinlich beinah gedacht habt, heißt mein Wanderweg jetzt Sörmlandsleden.

Landschaftlich bleibt alles beim Alten: Bäume und bemooste Felsen...

...Stämme und Äste, die ihr Schattenmuster auf die Steine werfen...

...und ein Waldboden, auf dem sich unzählige verschiedene Grüntöne ausbreiten.

Auch der Kuckuck, der mich schon während der letzten Tage stimmlich begleitet hat, ruft unermüdlich weiter, wobei ich vermute, dass es nicht immer derselbe ist.

An einem warmen Tag wie heute freue ich mich ganz besonders, so ein Schild am Wegesrand zu finden. "Källa" bedeutet "Quelle".

Man muss einfach nur den Deckel aufmachen und findet darunter super kühles und super leckeres Wasser. Solche Quellen gibt es häufiger in Schweden. In der Regel versehen mit einem Schild, dass keine regelmäßigen Wasseranalysen stattfinden und man deshalb auf eigene Gefahr trinkt. Ich lüfte den Deckel. Die Wasseroberfläche ist klar wir ein Spiegel. Ich denke mal ich traue mich.

Außerdem, was bleibt mir anderes übrig?! Ich muss ja nehmen, was ich am Weg finden kann, ob nun hieraus oder aus dem nächsten Bach oder See, die ja ebensowenig qualitätskontrolliert werden. Auf einer Wanderung durch so einsame Gegenden gilt: Wer nicht wagt, der nicht trinkt - und das wäre deutlich gefährlicher. Also runter damit.

Alternativ beziehungsweise ergänzend zu den Quellen gibt es natürlich auch in Sörmland unzählige Seen, in denen mehr als genug glasklares Wasser vor sich hin plätschert.

Und wie vielerorts in Schweden so findet man auch hier jede Menge Sumpf. Heute führt mein Weg ganz besonders lange mitten hindurch.

Umso überraschter bin ich, dass sich keine einzige Mücke blicken lässt.

Auch mein Zelt kann ich völlig ungestört aufbauen und einrichten, ohne dass an meinen Händen herumgezapft wird.

Heute schlafe ich nicht auf, sondern zwischen den Felsen, in einer Senke, die vielleicht gern einmal ein Tal geworden wäre. Jetzt aber auch so ganz zufrieden wirkt.

Und nun des Felsrätsels Lösung: 

Bild 1: Grün bewolltes Schaf

Bild 2: Dicker Wal lächelt in den Wald hinein

Bild 3: Ein Schimpansenkopf

Bild 4: Alte bucklige Katze mit rosa Augen

Bild 5: Troll in entspannter Bauchlage

Und ich gehe jetzt in die entspannte Rückenlage. Gute Nacht!