Gestern kurz vor Mitternacht, ich will gerade das Zelt zuziehen, fällt mir eine Eidechse auf den Kopf. Kein Witz. Oops, denke ich mir, hat Minas Geist vielleicht was gegen meine Anwesenheit und lässt jetzt Eidechsen regnen. Doch es bleibt zum Glück bei dem einen Exemplar. Ich google noch ein bisschen und finde eine rationale Erklärung. Wechselwarme Tiere wie Reptilien überdauern den Winter in Kältestarre, fahren ihren Stoffwechsel komplett runter und tauen im Frühling sozusagen wieder...
Mit dem Schlafsack habe ich mich heute Nacht tatsächlich nur ein bisschen zugedeckt und bin gar nicht richtig reingekrochen. Wahnsinn, wenn ich daran denke, wie ich mir noch vor ein paar Wochen das Ding im wahrsten Sinne des Wortes bis über beide Ohren ziehen musste.
Ich dachte, es könnte ein bisschen dauern, bis die zweitgrößte Stadt Schwedens hinter mir verschwunden ist. War aber falsch gedacht: Ich erklimme eine Anhöhe, von der aus man noch einmal kurz ein bisschen Göteborg zwischen den Birken und Felsen hervorgucken sieht.
Gleich morgens ist der Himmel strahlend blau. Es ist so sonnig im vindskydd, dass ich zuerst glaube, ich hätte total "verschlafen" (also falls das ohne feste Arbeitszeiten überhaupt möglich ist). Doch mein Handy behauptet, es sei kurz nach sieben. Na gut, die Sonne steht tatsächlich noch nicht sehr hoch, aber sie ist schon erstaunlich hell und warm.