AN DIESER STELLE HABE ICH DIE TOUR EIN BISSCHEN VERÄNDERT. DIE INFOS ZUM VERLAUF IN DIESEM ABSCHNITT STIMMEN ALSO NICHT MEHR. STATTDESSEN LAUFE ICH GANZ KLASSISCH DEN KUNGSLEDEN VON KVIKKJOKK NACH SÜDEN IN RICHTUNG HEMAVAN UND WERDE, SOFERN DAS WETTER MITSPIELT, DEN ETWA ZWANZIG KILOMETER VOR HEMAVAN GELEGENEN GIPFEL SYTERTOPPEN ERKLIMMEN.
In KVIKKJOKK (1) treffen sich mehrere Flüsse und bilden kräftige Stromschnellen. Um weiter zu wandern, muss ich mich mit dem Boot ans andere Ufer bringen lassen. Drüben angekommen halte ich mich in Richtung Nordwesten auf den Berg Prinskullen zu, der nicht zu übersehen ist, da er sich weit in die flache Deltalandschaft rund um Kvikkjokk vorschiebt. Oben angelangt laufe ich durchs Vállevágge an der Rückseite des Tarrekaise-Massivs entlang, um schließlich ins TARRADALEN (2) abzusteigen, wo sich der Tarraätno als breites glitzerndes Band zwischen den Bergen hindurchwindet. Hier treffe ich auf den NORDKALOTTLEDEN, dem ich am Ufer entlang nach Süden folge, bis mich eine Brücke über den mächtigen Fluss hinweg nach Westen führt. Ich bleibe auf dem Nordkalottleden bis zur Pieskehaure-Hütte. Dort biegt der Hauptteil des Weges nach Norden ab. Ich mache einen kurzen Abstecher nach Norwegen, um einen Panoramablick auf den genau auf der Grenze zwischen beiden Ländern gelegenen, gewaltigen SULITELMA-GLETSCHER (3) zu erhaschen, der mit einer Fläche von 24 km² und einer Eisdicke von bis zu 300 m zu den größten Skandinaviens gehört.
Zurück in Schweden laufe ich auf einer kleinen Nebenroute nach Süden bis zum See MÁVASJÁVRRE (4). Drüben am anderen Ufer beginnt der SILVERLEDEN, der eher nicht zu den bekannten, viel begangenen Wanderwegen gehört. Daran mag es wohl liegen, dass der reguläre Schiffsverkehr für Wanderer letztes Jahr eingestellt wurde. Vielleicht finde ich trotzdem eine Möglichkeit, um hinüber zu gelangen. Falls nicht, werde ich um das westliche Ende des Sees herumlaufen müssen, ohne Weg immer am Ufer entlang. Je nach Gelände wird mich das mindestens einen Tag kosten, aber ist bestimmt auch ein tolles Erlebnis.
In Vuoggatjålme erreiche ich den POLARKREIS (5). In der winzigen Ortschaft gibt es einen Campingplatz mit einem Lebensmittelladen. Eine von wenigen Möglichkeiten in dieser einsamen Gegend an neuen Proviant zu kommen. Mit vollem Rucksack geht's weiter in Richtung Westen. Eine Weile habe ich den Polarkreis ziemlich genau unter den Füßen, und laufe sozusagen mit dem einen Bein nördlich mit dem anderen südlich davon. Dann wende ich mich nach Südwesten und wandere auf das NASAFJÄLL (6) zu, das zur Hälfte in Norwegen liegt, so dass ich mal wieder ein Stück im Nachbarland unterwegs bin.
Zurück auf schwedischer Seite bin ich in Västerbotten, der zweitnördlichsten Provinz des Landes angelangt. Der nördlichste Teil, der übrigens Norrbotten heißt, liegt hinter mir. Mein Weg führt mich durch das Naturreservat VINDELFJÄLL (7), bis ich bei der Tärnasjö-Berghütte wieder auf den KUNGSLEDEN stoße. Ich folge dem Wanderweg bis zur Syterstugan, der nächsten Berghütte, von wo ein markierter Pfad auf den 1768 m hohen SYTERTOPPEN (8) hinaufführt, den höchsten Gipfel in Västerbotten.