Tag 44 - 1061 Bäume

Nein, es hat nicht geschneit. So sieht es aus, wenn ich die Reifschicht von der Tiefkühltruhe namens Zelt abschüttele, in der ich allmorgendlich erwache. Zum Glück habe ich nach dem Loslaufen recht schnell die Sonne im Gesicht. 

Bald wird mir sogar so warm, dass ich mich richtig freue über das seltene Ereignis einer Trinkwasserstelle am Weg. 

Dann ist mal wieder sehr viel Nichts zu bewältigen. 

Zwischenzeitig habe ich als Rückwärts-Pilger die Qual der Wahl: Wohin soll das Nichts mich führen - Rom oder Jerusalem? Naja, bis nach Südfrankreich ist das auf dem Landweg sowieso dieselbe Richtung, und jenseits der Pyrenäen wird sich die Frage erledigt haben, denn dann werde ich nach Norden abbiegen und schauen, welches Nichts mich dort erwartet. 

Mal wieder ist es die Sonne, die mich daran erinnert, dass zumindest die Zeit noch existiert. Mit der Folge, dass es in nicht allzu ferner Zukunft dunkel sein wird. 

Doch wie immer findet sich ein Plätzchen für mein Zelt. 

Und einen herrlichen Ausblick gibt's zum ohnehin kostenlosen Hotel unterm Sternenhimmel noch gratis obendrauf.