Hotagsfjäll - Marsfjäll

Der Weg vom Hotagsfjäll bis aufs Marsfjäll führt durch eine sogar für skandinavische Verhältnisse ziemlich einsame Region. Wer unberührte Fjälllandschaft selbst in der Hochsaison weitgehend für sich allein haben will, der ist hier im nördlichen Jämtland und südwestlichen Västerbottens Län genau richtig. Zwar sind die Wanderwege nicht durchweg markiert, aber trotzdem meistens gut zu finden. Wildzelten ist überall erlaubt. Vindskydds und Hütten gibt es ebenfalls, aber deutlich weniger als in touristischeren Wandergebieten. Die meisten sind mit Feuerholz und Feuerstelle bzw. Kamin ausgestattet. Strom und fließend Wasser gibt es nicht, in der Regel jedoch eine Trockentoilette.

  • Rastunterstand / vindkydd: drei Wände und Dach, vorne offen
  • Rasthütte / raststuga: Übernachten nur in Notsituationen
  • Übernachtungshütte / övernattningsstuga: unbewirtschaftet und ganzjährig geöffnet. Eine Übernachtung kostet 100 kr pro Person (etwa 10€). Zahlungsinfos in den Hütten oder hier.

Valsjöbyn, Gäddede, Borgafjäll, Saxnäs, Klimpfjäll und Kittelfjäll lassen sich mit Bus und Bahn erreichen. In allen sechs Orten finden sich Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten.

 

Einen Überblick über die gesamte Region findest du auf:

https://southlapland.com/  

https://wildernessroad.eu/

Nähere Infos zu einzelnen Abschnitten gibt dir die folgende Wegbeschreibung. 

Abschnitt 1: Von Valsjöbyn über das Hotagsfjäll bis zur Brücke über den Tvärån - 26 km

12 km ➡ Vinklumpen

14 km ➡ Tvärån

Gut gangbarer Weg, teils markierter Pfad, teils Schotter bis in das Samidorf Vinklumpen. Bei den ersten Koten nach links auf einen unmarkierten Pfad abzweigen. Zuerst steil aufwärts, dann sumpfig an der südöstlichen Flanke des Berges Vinklumpen vorbei. Nördlich davon, schließlich komplett oberhalb der Baumgrenze mit grandiosem Hochgebirgspanorama sanft hügelig über das Hotagsfjäll bis zur Brücke über den Fluss Tvärån.

Abschnitt 2a: Von der Brücke über den Tvärån zum Hällingsåfallet - 23 km

12 km ➡ Munsvattnet

11 km ➡ Hällingsåfallet

Nördlich der Brücke über den Fluss Tvärån kommt relativ bald der See Lobbersjön in Sicht. Du läufst zwischen einigen auf die Hügel in Ufernähe verteilten Hütten und Koten hindurch. Hinter der nächsten Anhöhe öffnet sich ein herrlicher Blick auf das gegenüberliegende Munsfjäll. Es geht hinab in den Wald, zuerst Birken und weiter unten Fichten. Kurz hinter der Brücke am Munsvattnet zweigst du auf einen schmalen, unwegsamen Pfad ab, der ein wenig schwer zu finden ist. Nach etwa sieben anstrengenden, aber auch irgendwie wildromantischen Kilometern durch dichtes Gestrüpp gelangst du auf einen Schotterweg, der dich bis zum ausgesprochen sehenswerten Wasserfall Hällingsåfallet bringt.  

Abschnitt 2b: Von der Brücke über den Tvärån nach Bågede - 37 km

12 km ➡ Munsvattnet

25 km ➡ Bågede

Kurz hinter der Brücke am Munsvattnet schlägst du nicht den unwegsamen Pfad ein, sondern folgst dem Schotterweg vorbei an ein paar Gehöften bis nach Bågede.

Abschnitt 3a: Vom Hällingsåfallet nach Gäddede - 25 km

25 km ➡ Gädedde

Direkt am Hällingsåfallet gibt es eine Rasthütte, etwa 1 km nördlich des Parkplatzes einen Vindskydd. Der Weg bis Gäddede führt auf einer nur wenig befahrenen Schotterpiste am Hetögeln entlang und trifft erst kurz vor Gäddede auf eine asphaltierte Straße. 

Abschnitt 3b: Von Bågede aufs Fiskåfjället - 27 km

27 km ➡ Fiskåfjället

In Bågede überquerst du auf einem Staudamm den etwa 70 km langen See Ströms Vattudal. Auf der anderen Seite verläuft die Landstraße, der du einige hundert Meter in Richtung Strömsund folgst, um dann nach links auf einen Schotterweg zum Fiskåvattnet abzubiegen. Du läufst zuerst am Östra, dann am Västra Fiskåvattnet entlang, wo am Nordufer ein eher zugewachsener, aber noch halbwegs sichtbar mit roten Markierungen gekennzeichneter Pfad nach Jougdaberg abzweigt. Die etwa neun Kilometer von hier bis hoch aufs Fiskåfjället führen eher anspruchsvoll durch sumpfig felsiges Unterholz und nehmen etwas Zeit in Anspruch.

Abschnitt 4a: Von Gäddede ins Väktardalen - 30 km

10 km ➡ Lillfjällstugan: Rasthütte

20 km ➡ Väktardalen: Vindskydd

Du verlässt Gäddede auf dem Vildmarksvägen in Richtung Norden und schlägst kurz hinter dem Ortsausgang einen Schotterweg nach Westen ein, der nach etwa sechs Kilometern an einem Wendekreis endet. Ein Pfad führt dich durch einen Rentierzaun und dann in Richtung Nordosten aufs Lillfjäll hinauf. Die Lillfjällstugan oben auf dem Gipfel kannst du schon von Weitem erkennen. Nördlich der Hütte geht es auf einem markierten Pfad über spärlich mit kleinen Birken und Weidengestrüpp bestandenes Sumpfland und zeitweise auch über felsiges Terrain jenseits der Baumgrenze bis ins Väktardalen. Am Fluss Väktarån steht in Sichtweite eines einsamen Gehöfts ein Vindskydd.

Abschnitt 4b: Vom Fiskåfjället zum Gransjön - 26 km

6 km ➡ Jougdan

20 km ➡ Gransjön

Auf der anderen Seite des Fiskåfjället geht es hinab zum Fluss Jougdan. Kurz hinter der Brücke passierst du eine einsame Hütte. Über einen kleineren Gebirgszug hinweg läufst du bis nach Blomhöjden. Hier gibt es ein paar Häuser, einen Parkplatz und eine öffentliche Toilette. Jenseits des Dorfes führt der Weg durch dichten Fichtenwald wieder aufwärts in sumpfige Birkenwaldregion schräg am Hang bis zum Ufer des Gransjön.

Abschnitt 5a: Vom Väktardalen nach Ankarede - 25 km

8 km ➡ Balkesbuorke: Rasthütte

11 km ➡ Rödfjällsstugan: Rasthütte

6 km ➡ Ankarede

Aus dem Väktardalen steil aufwärts mit grandioser Aussicht zurück nach Süden, dann hinunter in ein wildes, abgeschiedenes Hochtal, durch einen eisigen Fluss und schon wieder bergauf bis zur Rasthütte Balkesbuorke. Im nächsten Tal dann über sumpfige Wiesen und durch lichten Birkenwald, bis es wieder hoch geht aufs Rödfjäll. Das Gestein ist tatsächlich etwas rötlich. Ab der Rödfjällstugan geht es hinab nach Ankarede, größtenteils über schmale Holzstege durch den Sumpf, weiter unten wächst dichter Fichtenwald.

Abschnitt 5b: Vom Gransjön ins Daimadalen - 26 km

11 km ➡ Härbergsdalen

9 km ➡ Daimadalen

Am nordwestlichen Ufer des Gransjön geht es neben einem Wasserfall einen gefühlt beinah senkrechten Hang hinauf - strapaziös, aber für den Ausblick lohnt es sich. Die Bergwelt hier oben wirkt karg und einsam, als ob nur sehr selten Menschen hier langlaufen. Nach Härbergsdalen rutschst du steil abwärts über sumpfige Matten. Kaum hast du die Häuser hinter dir gelassen, geht es wieder hinauf, etwas moderater allerdings. Oben angelangt blickst du hinab ins Daimadalen. Unten an der Brücke über die Seenkette, musst du dich entscheiden, ob du nach Osten in Richtung Borgafjäll läufst (siehe unten) oder nach Norden aufs nächste Fjäll. Dieser Weg verläuft zunächst unten am Seeufer durch Birkenwald, hohes Gras und Gestrüpp. Später oberhalb der Baumgrenze ist das Vorankommen wieder leichter.

Abschnitt 6a: Von Ankarede zur Slipsikstugan- 38 km

3 km ➡ Lejarfallet

9 km ➡ Tjärnbäcken: Rasthütte

26 km ➡ Slipsikstugan: Übernachtungshütte

Der Weg bis zum Wasserfall Lejarfallet ist viel begangen und beliebt bei Tagesausflüglern, denn nach Ankarede kann man mit dem Auto gelangen. Jenseits des Wasserfalls läufst du wieder ganz einsam zuerst durch waldiges Unterholz, dann über sumpfige Wiesen, überall glitzern kleine Seen, hier und da wachsen Birken. Auch hinter der Rasthütte Tjärnbäcken ändert sich die Landschaft nicht wesentlich. Erst beim Abstieg zum Raukasjön kommen wieder Fichten in Sicht. Am Seeufer in Richtung Nordwesten läuft es sich auf einem breiten Schotterweg zur Abwechslung mal sehr bequem. In dem Örtchen Raukasjö, wo in der Saison manchmal ein Restaurant geöffnet hat, zweigst du aus dem Tal hinauf in Richtung Nordosten zur Slipsikstugan ab. Kurz ist es ziemlich steil, dann geht es sanft aufwärts. Die Aussicht zurück wird schöner, je höher du kommst. Schließlich kraxelst du aufs nächste Fjäll hinauf. Am höchsten Punkt angelangt kannst du die Slipsikstugan bereits erkennen. An der Brücke über den Slipsikån kurz vor der Hütte verlässt du Jämtland und betrittst die Provinz Västerbotten.   

Abschnitt 6b: Vom Daimadalen zur Slipsikstugan - 34 km

18 km ➡ Storjola

16 km ➡ Slipsikstugan: Übernachtungshütte

Der Weg schlängelt sich zuerst etwas breiter dann als schmaler Pfad übers Södra Borgafjäll. Schon bald geht es wieder hinunter zwischen den Bergen hindurch immer tiefer bis zum Borgasjön. Hier erreichst du eine befestigte Straße. Ein paar Häuser, die weit verstreut herumstehen, bilden den Ort Storjola. Dort wo die Straße den Slipsikån überquert, verlässt du Jämtland und betrittst Västerbotten. Kurz darauf schlägst du einen Pfad hoch aufs Norra Borgafjäll ein. Links ruscht der Slipsikån den Hang hinab und bildet einen herrlichen Wasserfall. Hinter dem Sami-Museumsdorf Sodtme geht es, teils auf Holzstegen, am sumpfigen Hang entlang moderat bergauf. Jenseits der Baumgrenze wanderst du durch eine Region mit vielen kleinen Bergseen bis zur Slipsikstugan.

Abschnitt 7: Von der Slipsikstugan zur Marsfjällskåtan - 39 km

12 km ➡ Klimpfjäll

20 km ➡ Fatmomakke

7 km ➡ Marsfjällskåtan: Rasthütte

Nördlich der Slipsikstugan kommt im nächsten Tal der riesengroße Kultsjön in Sicht. Am Ufer liegt der kleine Ort Klimpfjäll. Kurz bevor du die ersten Häuser passierst, stößt der Bergpfad auf eine Straße, den sogenannten Vildmarksvägen, für Autofahrer eine bekannte Panoramastrecke, auf der du geradeaus immer am Kultsjön entlang läufst, bis links ein Schotterweg nach Fatmomakke abzweigt. Das Kirchdorf ist ein Platz mit großer religiöser Bedeutung sowohl für die Ureinwohner als auch für die schwedischen Siedler. Hier existieren samische Kultur und Christentum dicht beieinander. Zuerst durch dichten Fichtenwald und schließlich durch immer spärlicheren Birkenwald geht es wieder hinauf ins Fjäll. Kurz vor der Marsfjällskåtan erreichst du die Baumgrenze.

In Klimpfjäll gibt es einen kleinen Supermarkt, Hotel und Campingplatz.

Weitere Übernachtungsmöglichkeiten findet man in Fatmomakke.

Abschnitt 8: Von der Marsfjällskåtan nach Kittelfjäll- 23 km

5 km ➡ Djupbäcken: Rasthütte

5 km ➡ Blerikstugan: Übernachtungshütte

13 km ➡ Kittelfjäll

Das Marsfjäll gibt sich rau und unwirtlich, spitze Felsen, dazwischen spärliche Gräser, kein Baum, kein Strauch. Die Überquerung des in einer tiefen Felsspalte strömenden Djupbäcken ist ein wenig abenteuerlich. Wenig später erreichst du eine Rasthütte. In Richtung Blerikstugan wird die Landschaft malerischer. Bilderbuchartig schön schmiegen sich zwei Seen zwischen die Bergmassive. Du überquerst die östliche Flanke des Borkafjället, von wo aus du einen herrlichen Blick hinab genießen kannst, bevor dieses Panorama außer Sicht gerät und du auf steinigen Pfaden steil bergab schließlich nach Kittelfjäll gelangst. Dort gibt es Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten.

Zusatzkarte für die Alternative vom Daimadalen über Saxnäs zur Marsfjällskåtan - 80 km

26 km ➡ Borgafjäll

7 km ➡ Gaalloe: Rasthütte

16 km ➡ Saxnäs

20 km ➡ Marsliden: Vindskydd

11 km ➡ Marsfjällskåtan: Rasthütte

Eine Alternative mit etwas mehr Straße, aber dafür auch mehr Zivilisation, Übernachtungs- und Einkaufsmöglichkeiten. Im Daimadalen nicht nach Nordwesten, sondern entlang der Seenkette und dann am Fluss Daimaån entlang nach Osten laufen (Karte im Abschnitt 5a/b ). Kurz vor dem Fluss Saxån wendet sich der Weg nach Norden und statt am nordwestlichen Ende bei Storjola erreichst den Borgasjön am südöstlichsten Zipfel, wo du über einen Staudamm auf die andere Seite und schon bald darauf in den Ort Borgafjäll gelangst. Hoch oben auf dem nächsten Fjäll findest du eine herrlich gelegene Rasthütte. Einige Kilometer vor Saxnäs trifft der Pfad erneut auf einen befestigten Schotterweg. Dieser mündet in Saxnäs auf eine asphaltierte Hauptstraße, der du nach Südosten folgst. Hinter der Brücke über die beeindruckenden Stromschnellen Trappstegsforsen zweigst du auf eine deutlich kleinere Straße nach Marsliden ab, wo dich ein Pfad geradewegs hinauf aufs Marsfjäll bis zur Marsfjällskåtan führt (Karte im Abschnitt 7). 

Übernachtungsmöglichkeiten in Borgafjäll und Saxnäs.

Einkaufsmöglichkeiten in Borgafjäll und Saxnäs.