Vasaloppsleden

Der Vasaloppsleden führt von Sälen im Westen ins 90 km weiter östlich gelegene Mora. Viel bekannter als der Wanderweg ist allerdings die parallel verlaufende Vasaloppsspåret, eine Skiloipe, auf der jeden Winter ein weltberühmter Skilanglaufwettbewerb stattfindet.

 

Der erste offizielle Vasaloppet wurde 1922 ausgetragen. Doch die Geschichte der Skistrecke reicht bis ins Jahr 1520 zurück. Damals stand Schweden unter dänischer Herrschaft. Gustav Vasa hatte sich gegen die Besatzer aufgelehnt und sah sich, da er zunächst keine weiteren Unterstützer fand, gezwungen in Richtung Norwegen zu fliehen. Aber der Unmut über den dänischen König wuchs, so dass sich die Menschen schließlich doch noch zum offenen Widerstand entschlossen. Die Stadt Mora sandte ihre besten Skifahrer aus, um Gustav als Anführer einer Befreiungsbewegung zurückzuholen. Sie fanden ihn in Sälen und konnten ihn zur Umkehr überreden. 

 

Nachdem sich Schweden von Dänemark unabhängig gemacht hatte, wurde Gustav Vasa am 6. Juni 1523 zum ersten schwedischen König gekrönt.  Dieser Tag wird bis heute als Nationalfeiertag gefeiert. Auf dem Weg von Sälen nach Mora beginnt sozusagen die Geschichte Schwedens. Mit anderen Worten, wer hier entlangläuft, geht nicht einfach nur irgendeinen Wanderweg, sondern eine Strecke, die für die nationale Identität des Landes von großer Bedeutung ist.

Der Vasaloppsleden ist ideal, wenn du zum ersten Mal in Schweden wandern gehst. Er ist sehr gut beschildert, sanfthügelig und landschaftlich abwechslungsreicher als das Flachland, dabei aber nicht ganz so kräftezehrend wie das Hochgebirge. Die Infrastruktur für Wanderer ist hervorragend. In regelmäßigen Abständen gibt es Trinkwasser, Hütten, Rastunterstände und Trockentoiletten.

 

Du wanderst teils auf holprigen Pfaden, teils auf gut befestigten Forstwegen oder auf der Skiloipe. Die Sümpfe sind großzügig durch Holzstege überbrückt und nasse Füße bekommst du kaum. Wenn du eher die sportliche Herausforderung suchst, kannst du den Weg in 3-4 Tagen schaffen. Wenn du gemütlich laufen und die Tour genießen willst, nimm dir 5-6 Tage Zeit. Die Straße von Sälen nach Mora ist meistens in der Nähe, so dass du deine Tour notfalls auch früher beenden und mit dem Bus oder per Anhalter weiterfahren kannst.

 

Die Strecke ist zu jeder Jahreszeit begehbar. Von etwa November bis April allerdings liegt Schnee. Dann brauchst du Skier und musst die Loipe nehmen. Im Sommer gibt es, wie fast überall in Skandinavien, reichlich Mücken. Mai und September sind noch bzw. wieder insektenfrei und mit Frühlingsgrün bzw. Herbstfarben die vielleicht schönsten Monate.   

Sälen und Mora sind als Start- und Zielorte mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. In beiden Orten findest du Supermärkte, Restaurants und Unterkünfte, um deine Tour entspannt und mit etwas Komfort zu beginnen bzw. ausklingen zu lassen.

 

ACHTUNG: Unterwegs gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten. Du musst also ausreichend Proviant für die kompletten 90 km dabei haben. Wasser kannst du aus Seen und Bächen nehmen, teilweise muss es abgekocht werden. Eine komfortable Alternative bieten die Trinkwasserhähne in Smågan, Mångsbodarna, Risberg, Evertsberg, Oxberg, Högberg, Läde und Eldris. Sie sind das ganze Jahr über in Betrieb sind. 

 

Wildcampen ist überall gestattet. Geeignete Stellen finden sich unter anderem bei den Rastunterständen, die meistens auch mit einer Trockentoilette ausgestattet sind.

 

Oder du übernachtest in den unbewirtschafteten Hütten. Jede hat 8 Schlafplätze (4 Etagenbetten) mit Matratzen, außerdem Tische, Bänke, einen Ofen, Brennholz und im Garten einen Trockentoilette. Schlafsack und Kochgeschirr musst du selbst mitbringen. Eine Übernachtung kostet 50 kr (ca. 5 €). Zahlungsinfos findest du vor Ort. Zwischen Sälen und Mora gibt es insgesamt 8 Hütten im Abstand von max. 14 km:  

 

SÄLEN ➡ 10km ➡ 🏠Smågan ➡ 8km ➡ 🏠Skärloksstugan ➡ 10km ➡ 🏠Tennänget ➡ 6km ➡ 🏠Risberg ➡ 7km ➡🏠Sundetstugan ➡ 14km ➡ 🏠Axistugan ➡ 13km ➡ 🏠Prästskogskojan ➡ 13km ➡🏠Eldris ➡ 9km ➡ MORA

Weitere nützliche Infos zur Tourplanung findest du hier.