Teil 4 Süd, Vom Vättern nach Stockholm

Der Tivoli bei Nacht. Sieht schön aus, wenn das alles aus der Ferne leuchtet, aber in so eine Achterbahn hinein würden mich keine zehn Pferde kriegen, weder im Dunkeln noch im Hellen. Bei den meisten Fahrgeschäften auf dem Jahrmarkt wird mir schon vom Zugucken schlecht. Tagelang allein im Wald oder im Gebirge rumzukraxeln macht mir hingegen nichts aus, obwohl das vermutlich viel gefährlicher ist. Ängste sind eben nicht immer rational.

Heute mal Mittsommer-Countdown über Stockholm und dem Segelschiff, das direkt vor der Tür des Hostels liegt. Besonders weit musste ich also nicht in die Nacht hineinlaufen.

Ein heller Nachthimmel und warmer Sonnenschein schon am frühen Morgen, worüber ich heute ganz besonders glücklich bin, denn so kann ich alles trocken einpacken. Das ist wichtig, denn für mein Sightseeing-Abenteuer in Schwedens Hauptstadt schlafe ich drei Nächte im Hostel und das Zelt bleibt im Packsack, was in nassem Zustand ziemlich blöd wäre.

Da ich mich nicht entscheiden kann, welches Mittsommer-Countdown-Foto ich euch präsentiere, bekommt ihr heute drei verschiedene Himmelsrichtungen.

Der Countdown läuft. Noch 27 Tage bis zum 20. Juni, dem längsten Tag des Jahres. Das traditionelle schwedische Midsommar-Fest mit Tanz um die Midsommarstång (so ähnlich wie bei uns ein Maibaum) findet allerdings nicht immer genau an diesem Tag statt, sondern am Samstag zwischen dem 20. und 26. Juni, dieses Jahr also am 24. Gefeiert wird aber eigentlich das ganze Wochenende. Midsommar ist in Schweden mindestens genauso wichtig wie Weihnachten. Läden und Restaurants haben geschlossen....

Wenn ich nachts um halb eins noch Fotos mache, komme ich natürlich gar nicht so besonders früh aus den Schlafsackdaunen. Doch das macht nichts. Denn nach dem wirklich ausschweifenden gestrigen Spaziergang bis ans Ende der Welt gönne ich mir heute eine kurze Etappe und bummele irgendwo zwischen Weltende (6) und Stockholm (7) herum.

Ich starte mal kommentarlos mit dem Mittsommer-Countdown. Ihr wisst ja bescheid.

Genau wie gestern gibt's auch heute wieder ein Bild vom Null-Uhr-Himmel. Ich werde jetzt immer mit so einem Mittsommer-Countdown-Foto beginnen, dann könnt ihr nachvollziehen, wie es hier mit jeder Nacht ein wenig heller wird.

Als ich kurz nach Mitternacht noch einmal über den See schaue, ist immer noch ein winziger Rest Helligkeit übrig.

Und wieder Aufwachen mitten im Wald mit dem Sound von Kuckuck, Specht und Eichelhäher - meine neue Normalität. Dass ich nächsten Freitagvormittag (also in genau einer Woche) Stockholm City erreiche, kann ich mir noch kaum vorstellen. Im Moment jedenfalls erscheint das sehr weit weg. Doch es wird schon stimmen, denn schließlich kommt man auch zu Fuß irgendwie voran.

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