Teil 4 Nord, Von Klimpfjäll nach Åre

Und weiter geht's auf dem St. Olavsleden, erstmal noch durch ein kleines Stück Mattiswald.

Der Tag beginnt ein wenig trist auf grauen, regennassen Wegen, die mich in das Städtchen Järpen führen.

Ich wache auf, weil ich das Gefühl habe, dass es draußen sonnig hell ist, und das stimmt tatsächlich.

Der Sonnenaufgang über meiner Lichtung ist nicht gänzlich überzeugend, aber wohlwollend interpretiert vielleicht als guter Anfang zu werten.

Die Wettervorhersage stimmt leider. Morgens trommelt der Regen auf das Dach des Windschutzes, der Blick hinaus ist höchstens noch halb so schön wie gestern und ich habe eigentlich absolut keine Lust, mir die Schuhe anzuziehen. Am liebsten würde ich einfach im Schlafsack bleiben. Doch mit dem Gedanken an einen Supermarkt morgen, wenn ich heute ein gutes Stück schaffe, gelingt es mir schließlich, mich zum Aufstehen zu überreden. Motivation geht beim Wandern erstaunlich oft durch den Magen.

Die hellen Nächte sind endgültig vorbei. Normalerweise wird es wieder richtig dunkel. Es sei denn, es geht gerade der Vollmond auf.

Schon beim Zusammenpacken am Schlafplatz sehe ich unter mir den See liegen, an dem ich heute den ganzen Tag entlanglaufen werde.

Der Tag beginnt für mich genau wie der gestrige aufgehört hat, namlich mit sehr viel Erde und Himmel und dem Gefühl, dass grenzenlose Freiheit nicht nur über, sondern auch unter den Wolken zu haben ist.

Wald und Sumpf fühlen sich heute morgen um einiges herbstlicher an als gestern.

Nachts gibt's wieder Nordlicht, und zwar deutlich kräftiger als neulich.

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