Teil 3 Süd, Von Göteborg zum Vättern

"Hejdå" bedeutet "Tschüss" und tatsächlich nehme ich heute mit Beginn des vierten Teils meiner Wanderung quer durch Schweden Abschied vom Vätternsee.

Schon morgens gegen fünf Uhr ist es taghell im Zelt. Inzwischen ist der Frühling so weit fortgeschritten, dass die Sonne richtig früh aufgeht. Nur noch eineinhalb Monate bis Mittsommer, das ist deutlich zu spüren. Vom See her höre ich das Kreischen der Möwen, von der Weide hinter mir das Zwitschern der Feldlerchen, dazu Wellenrauschen fast wie am Meer. Immer wieder schließe ich die Augen und döse vor mich hin. Ein wahnsinnig angenehmer Dämmerzustand, von dem ich gar nicht genug...

Wir haben Glück, das Wetter ist perfekt für den Omberg: klare Luft, blauer Himmel, Sonnenschein, aber noch nicht so warm, dass man beim Aufstieg allzu sehr ins Schwitzen gerät. Naja, so furchtbar hoch sind 264 Meter ja ohnehin nicht. Doch für eine grandiose Aussicht auf den Vättern zur einen und auf den Tåkern zur anderen Seite reicht es locker aus.

Ich wache auf, weil die Sonne hell und warm ins Zelt scheint und schon beim Aufbruch ist der Himmel so richtig kräftig blau.

Leider ist heute schon der letzte Tag mit Lukas und Consti. Nachmittags werden die beiden in den Bus nach Jönköping steigen und von dort mit dem Zug zurück nach Berlin fahren. Doch ein paar Stunden können wir noch gemeinsam verbringen. Wandern ist nicht mehr nötig, denn das Ziel unserer gemeinsamen Wegstrecke haben wir ja bereits erreicht. Also probieren wir zur Abwechslung mal eine andere Art der Fortbewegung aus:

Bernoscha kann es heute morgen gar nicht schnell genug gehen. Er ist absolut Feuer und Flamme und will am liebsten sofort loslaufen.

Morgens scheint hell und warm die Sonne in den Windschutz. Ich frühstücke im T-Shirt und kann mir kaum noch vorstellen, wie sich Kälte anfühlt, obwohl doch die Fröstelei von gestern Abend keine zwölf Stunden her ist.

Meine blau-in-blau-Prognose geht so halbwegs auf.

Nachts tanzen auf jeden Fall noch ein paar Trolle über unsere Lichtung. Wenn ihr genau hinguckt und sie auch wirklich sehen wollt, könnt ihr sie erkennen, ganz bestimmt!

Im Bett zu schlafen war zwar ungewohnt, aber gut. Morgens gibt's Frühstück am Tisch mit Geschirr und Besteck - ebenfalls ungewohnt, aber gut. Dann verstauen wir den gestern eingekauften Proviant in den Rucksäcken und los geht's!

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