Teil 3: Vom Polarkreis nach Klimpfjäll - 400 km

Einige Kilometer südlich vom POLARKREIS (1) muss man sich mit dem Motorboot über den Riebnes übersetzen lassen, das einmal täglich von dem winzigen Dorf Vounatjviken aus ans andere Ufer fährt. Einige Kilometer weiter, kurz vor dem Städtchen Jäkkvik, geht es gleich noch einmal übers Wasser. Diesmal nicht ganz so komfortabel, denn hier muss ich selbst rudern - ein kleines Abenteuer, da es recht stürmisch ist und der Hornavan, übrigens der tiefste See Schwedens, ordentliche Wellen schlägt.

Hinter Jäkkvik durchquere ich den PIELJEKAISE NATIONALPARK (2), eine unberührte Birkenwaldwildnis. Danach ist es nur noch ein kurzes Stück bis zur Grenze nach Västerbottens Län, womit ich Norrbottens Län, Schwedens nördlichste Provinz, hinter mir lasse. In dem Örtchen AMMARNÄS (3) wartet eine kleine Sehenswürdigkeit: Nur 50 Kilometer südlich vom Polarkreis, wo noch kaum Landwirtschaft möglich ist, wachsen hier auf einem kleinen Hügel, dem sogenannten Potatisbacken, tatsächlich Kartoffeln. Doch derart milde Bedingungen sind in dieser Gegend eine absolute Ausnahme: Kaum liegen die letzten Häuser hinter mir, führt der Weg steil hinauf und das Klima wird wieder rauer. Über Berg und Tal und vorbei am wunderschönen See TÄRNASJÖN (4) windet sich der Kungsleden seinem Endpunkt HEMAVAN (5) entgegen, wo Einkaufsmöglichkeiten und eine gemütliche Fjällstation auf mich warten.

Nach einem erholsamen Pausentag setze ich frisch gestärkt und mit reichlich Proviant im Rucksack meinen Weg in Richtung Süden fort. Etwa 150 Kilometer trennen mich vom nächsten Supermarkt. Mal auf ruhigen Schotterpisten, mal auf schmalen Pfaden laufe ich an mehreren großen Seen entlang - am VIRISEN (6) und RANSARN (7) zum Beispiel. Zuletzt muss ich noch einen Gebirgszug überqueren, bis das Dorf KLIMPFJÄLL (8) auftaucht, wo ich meinen Proviant aufstocke und mich sechs Tage hinter Hemavan endlich wieder richtig satt essen kann.

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