Heute ist der Kontrast zwischen eisigem Erwachen und mittaglichem Schwitzen besonders groß.
Es geht durch die völlig schattenlose Tierra de Campos, die Kornkammer Spaniens. Nichts als Felder, Felder und wieder Felder.
Zwischendurch ein paar Dörfer...
...zum Beispiel das sonntäglich verschlafene Carrion de los Condes.
Dann wieder weiter Korn an Korn.
Als kleines Schaf fühlt man sich dazwischen ganz schön verloren.
Als Mensch übrigens auch.
Und als blässlich blonder Mittel- bis Nordeuropäer braucht man auf jeden Fall Sonnencreme und eine Kopfbedeckung.
Ich bin dankbar für jeden Baum, der hier wächst und Schatten spendet.
Okay, ich versuchs, aber dann müsste unbedingt jemand mit dem Rasensprenger hinter mir herlaufen, damit die armen Dinger nicht gleich wieder vertrocknen.
Am Nachmittag erreiche ich das Städtchen Fromista. Nein, das Gebäude auf dem Bild ist leider nicht die Pilgerherberge, sondern die Iglesia de San Martin, die als eines der vollendetsten Zeugnisse spanischer Romanik gilt. Nicht dass ich davon Ahnung hätte, hab's einfach von der Schautafel abgeschrieben. Aber wie dem auch sei, das beeindruckende Gebäude ist auf jeden Fall einen Abendspaziergang wert, auch wenn man von spanischer Romanik nichts versteht.