Tag 99 - 2541 Bäume

Es bleibt kalt, aber ich boxe mich so durch. Habe ja zum Glück Handschuhe! 

Heute geht es durch den Parc naturel régional de Lorraine, der natürlich auch wieder voll ist von Frankreichs zahllosen, unendlichen Wäldern. 

Damit es nicht langweilig wird, gibt es die Wege auch in kurvig und geschlängelt. 

Der Wald ist voller stiller Seen, die unter den tiefhängenden Wolken sehr geheimnisvoll wirken. Ein Wunder nur, dass sie nicht zugefroren sind 😉

Meine Pausen fallen heute eher kurz aus. Ich zwinge mich nur schnell, etwas eiskaltes Wasser zu trinken, stopfe mir ein wenig oder auch ein viel Schokolade in den Mund und weiter geht's. 

Doch übermorgen in Metz warten Zivilisation und Luxus auf mich. Ich werde dort Martin treffen, und er wird mich bis nach Trier begleiten. Wir werden jeden Tag warm essen und jede Nacht ein festes Dach über dem Kopf haben. Das klingt hier fröstelnd mitten im Wald nach völlig utopischem Schlaraffenland.

Nachmittags kommt die Sonne raus. Da ist der eiskalte Wind gleich viel besser zu ertragen. Ein bisschen Komfort bekomme ich also doch schon jetzt, noch vor Metz. 

Um noch etwas die Sonne zu genießen, suche ich mir rasch einen Schlafplatz.

Es gelingt mir immer besser, mit einem kurzen Blick abzuschätzen, ob mein Häuschen knapp zwischen ein paar Bäume passt oder nicht. Ist ein bisschen wie Einparken, nur viel entspannter, denn es wird nicht gehupt, und in der Regel ist auch niemand da, der mir den Platz streitig machen will.