Tag 110 - Trier

Wer keine alten römischen Steine mag, wird heute enttäuscht sein, denn viel mehr als das habe ich nicht zu bieten. Zunächst einmal die Porta Nigra von innen bzw. der Blick von oben herunter. Man kann nämlich auch in das Tor hinein und bis ins dritte Stockwerk hinaufklettern. 

Dieses alte römische Stadttor wurde 170 n. Chr. errichtet. Dass es so gut erhalten ist, ist allein der Tatsache zu verdanken, dass es im Mittelalter als Kirche genutzt wurde. Die Porta Nigra ist so beeindruckend, eben weil sie nicht nur eine Ruine ist, sondern hier wirklich noch Stein auf Stein steht, so dass das alte Rom so richtig lebendig wird. 

Um sich bei den Thermen am Viehmarkt (siehe oben) ein altes römisches Schwimmbad vorzustellen, braucht man dagegen schon etwas mehr Abstraktionsvermögen. Doch Trier hat noch zwei weitere antike Schwimmbäder zu bieten: die Barbara- und die Kaiserthermen. Bei letzteren sind zumindest ein Teil der Fassade und das Kellergeschoss mit Abwasserkanälen und Heizungssystem noch gut erhalten. 

Nachdem wir mit den Schwimmbädern durch sind, geht's weiter ins ebenfalls noch erstaunlich gut erhaltene Amphitheater. 

Und gleich habt ihr's geschafft: Letztes römisches Gebäude, das Martin und ich besichtigen, ist die Konstantinbasilika. Eine Audienzhalle römischer Kaiser aus dem 4. Jh. n. Chr. Heute wird sie als evangelische Kirche genutzt. Dort wo früher der Kaiserthron stand, ist heute der Altar. Die Ausstattung ist bewusst schlicht gehalten, um zu zeigen, dass die Macht Gottes, anders als weltliche Macht, keine prunkvolle Repräsentation benötigt. 

Auf dem folgenden Bild sieht man den Palastgarten mit Kurfürstlichem Palais und dahinter die Konstantinbasilika. 

Der Trierer Dom ist die älteste Bischofskirche Deutschlands. Errichtet wurde er um 340 n. Chr. und kann demnach eigentlich auch noch als Bauwerk aus der Römerzeit gelten. 

So jetzt ist aber wirklich Schluss mit Antike. Als letztes besuchen wir das Geburtshaus des wohl berühmtesten Sohns der Stadt: Karl Marx. Es beherbergt eine sehr gut aufbereitete Ausstellung über das Leben des Philosophen und die Bedeutung seines Werkes für die Nachwelt. 

Morgen geht's wieder weiter mit Landschafts-und Naturfotos. Während der nächsten Woche werde ich quer durch die Eifel über Schweich, Wittlich und Mayen bis nach Neuwied am Rhein laufen.