Es wird Herbst, sozusagen mit jedem Schritt.
Vor allem auf den kleinen Wegen merkt man das sehr deutlich.
Doch auch rechts und links der Straßen werden die Bäume Tag für Tag ein bisschen bunter.
Die Sonne steht tief, auch um die Mittagszeit, aber sie zeigt sich.
Und zwischendurch wird der Himmel nochmal so richtig sommerlich blau. Ich genieße jeden Sonnenstrahl und versuche Licht und Wärme sozusagen zu speichern, damit ich in einem Monat kurz vorm Nordkap, wo es dann schon recht kalt und dunkel sein dürfte, auch noch etwas davon habe, wenigstens in der Erinnerung.
Trinken muss sein, obwohl es so warm gar nicht ist. Leider finde ich heute tatsächlich nur schwer, Bäche, Flüsse oder Seen aus denen ich mich bedienen könnte. Gerade fange ich an, mir Sorgen zu machen, da liegt plötzlich ganz und gar unerwartet und fernab jeder größeren Ortschaft ein Friedhof am Weg.
Ich fülle meine Flasche und mache eine ausgedehnte Trinkpause.
Dann geht's gut erholt weiter, im Moment übrigens gar nicht so sehr Richtung Norden, sondern mehr Richtung Osten. Denn das Nordkap liegt nicht nur weit im Norden, sondern auch weit im Osten Europas, und zwar auf dem 25. östlichen Längengrad. Nur zur Orientierung, Berlin liegt auf dem 13. Ich bin jetzt auf dem 21. Viel fehlt also nicht mehr. Allerdings klingen diese Dimensionen etwas gewaltiger als sie tatsächlich sind, da die Längengrade ja zum Pol hin dichter zusammenrücken. Doch zu Fuß ist irgendwie alles weit... 😄
Abends zelte ich im Kiefernwald. Ja schon wieder Kiefernwald. Es gibt davon einfach eine ganze Menge hier. Doch ich mag Kiefernwald. Und wäre dem nicht so, würde das auch nichts ändern 😄