Tag 253 - 6211 Bäume

Heute also die heißersehnte kurze Etappe nach Kautokeino.

Das Ganze unter teilweise beinah sommerlich blauem Himmel! Und mit Rast am Strand, der zwar nicht zum Baden, aber bei so klarem Wasser doch immerhin zu einer Trinkpause einlädt. 

Und dann: Kautokeino!!! Ich hatte mir das Paradies zwar anders vorgestellt, aber falls es hier eine warme Dusche gibt, dann muss es das wohl sein. 

👍👍👍 Ja!!! Arctic Motel Camping macht's möglich. Die Leute sind sogar nett und haben nichts gegen Menschen in Zelten. Sehr zu empfehlen! 

Warmes Wasser ist schon eine echt grandiose Sache! Nur eine Waschmaschine gibt's leider nicht. Also lasse ich mich notgedrungen zur wahrscheinlich optimistischsten Aktion der ganzen Tour hinreißen. 

Ich wasche das Nötigste per Hand und setze ganz auf die heiße Mittagssonne. 

Dann kommt der Moment des Tages, ach was, der Woche (vielleicht sogar noch besser als die Dusche vorhin): SONNENSCHEIN - ICH - KAFFEE - SCHOKOLADE. Und worüber ich mich am meisten freue, ist die Tatsache, dass das ausreicht, um einen mehrere Stunden anhaltenden Zustand wunschloser Glückseligkeit auszulösen. Ja, es lohnt sich, tagelang durch die Kälte zu latschen, denn man lernt, die einfachen Dinge wieder wertzuschätzen. Für alles, was nicht selbstverständlich ist, sollte man dankbar sein. Und was ist schon selbstverständlich?! 

Auf 69 Grad Nord zu dieser Jahreszeit so ziemlich gar nichts, außer dass es arschkalt ist. Für die nächsten Tage greife ich zu den ganz schweren Geschützen und schmiere mir  abends in der Campingplatzküche einen gigantischen Stapel Nutella-Brote. 

Morgen geht's weiter mit reichlich Kalorien im Gepäck.

Ich plane, zwischen dem 3. und 5. Oktober am Nordkap zu sein. Es sind noch 360 km bis dorthin. Meine Gesamtstrecke wird damit etwa 70 km länger sein, als ich im Vorfeld ausgerechnet hatte. Besser als zu kurz, denn ich will nicht, dass ihr für Bäume spendet, die ich nie gelaufen bin 😉

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