Tag 1: Karlskrona

Heute morgen ist der Himmel über Karlskrona strahlend blau und ich starte meine Tour im Sonnenschein. Doch vorher brauche ich erstmal einen Kaffee. Natürlich mit einer Zimtschnecke, womit sonst? Kanelbullar sind schließlich sozusagen das Nationalgebäck der Schweden.

Beim Frühstück plane ich noch ein bisschen meinen Stadtspaziergang, dann geht's los!

Die Hafenstadt Karlskrona wurde im 17. Jahrhundert gegründet, war von Anfang an ein wichtiger Flottenstützpunkt und ist bis heute ein bedeutender Marinehafen geblieben. Es gibt zahlreiche militärische Sperrgebiete, wodurch die Stadt hier und da etwas abgeriegelt wirkt. Die zugänglichen Bereiche sind jedoch wunderschön mit vielen gut erhaltenen alten Gebäuden. 

Karlskrona wurde auf dutzenden kleinen Inseln, man könnte fast sagen in die Ostsee hineingebaut. Wenn man durch die Straßen läuft, hat man den Eindruck, dass hinter beinah jeder Ecke das Meer auftaucht.

Der Grund, weshalb ich beschlossen habe, meine Tour in Karlskrona zu beginnen, ist die Tatsache, dass es hier ein Nils-Holgersson-Denkmal gibt. Schließlich will ich dieses Jahr genau wie die Wildgänse kreuz und quer durch Schweden ziehen. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich nicht fliegen kann, sondern laufen muss, und deshalb etwas länger brauche. Zudem mag ich Selma Lagerlöfs Buch wahnsinnig gern und habe es tatsächlich im Gepäck. Aus Gewichtsgründen ist es meine einzige Lektüre. Ich werde es also wohl mehrmals lesen. Doch zurück zum Denkmal: Ich muss gestehen, ich hatte es mir größer vorgestellt, doch Bernoscha gefällt es ausnehmend gut!

Normalerweise bevorzugt Bernoscha seine Pole-Position am Rucksackgurt, doch für ein Foto mit Nils ist er direkt mal kurz ausgestiegen. Für alle, die Bernoscha noch nicht kennen. Er ist seit 2016 mein altbewährter Glücksbringer und Reisegefährte. Ein paar Posts zurück könnt ihr mehr über ihn lesen.

Kurz hinter Karlskrona gibt es einen kleinen Berg mit herrlichem Blick zurück auf die Stadt und das Meer. Bernoscha hat ihn aus der Pole-Position heraus erklommen, ich weniger bequem. Doch die Mühe lohnt sich!

Auch das Umland von Karlskrona ist, zumindest bei derart bezaubernden Wetter, durchaus fotogen und hat ein paar herrliche Picknickplätze zu bieten.

Damit es allerdings nicht bei nur einem Picknick bleibt, muss ich Nachmittags noch einen Abstecher in ein Gewerbegebiet machen. Hier ist es weniger idyllisch, aber dafür hab ich hinterher einen vollen Einkaufswagen mit lauter leckeren Dingen, die ich während der nächsten vier Tage an idyllischen Orten verzehren kann.

Ich lasse den Trubel hinter mir und stehe schon bald wieder mitten im Wald. Jetzt liegen auch die äußersten Vororte von Karlskrona endgültig hinter mir. Die Sonne geht allmählich unter und hier draußen wirkt es doch noch ziemlich winterlich.

Als ich anfange, mein Zelt aufzubauen, versinkt die Sonne gerade im See gerade. Als ich fertig bin, ist sie verschwunden. Und als ich endlich im Schlafsack liege, gehen die Sterne auf.