Tag 28: Beim dritten Anlauf klappt's!

Schon gleich früh morgens bin ich wieder in den Felsen. Ich habe sie ja sozusagen vor der Haustür, direkt hinter meinem Buchenwald.

Für alle, die raue Küstenlandschaft mögen, kann ich einen Ausflug zum Kullerberg nur empfehlen.

Man kann da wirklich nach Herzenslust herumklettern und hinter jeder Klippe wartet eine neue, noch schönere Aussicht. 

An manchen Stellen muss man zwar ein bisschen schwindelfrei sein...

...doch egal, wo man sich hinauf- oder hinabschwinget, es ist alles absolut sicher. TÜV-geprüft auf Schwedisch sozusagen.

Oben drauf auf dem Kullaberg, also ein Stück weg von der Küste, geht es durch Wald- und Heidelandschaft...

...auch hier mit immer wieder herrlichem Blick aufs Meer.

Am spektakulärsten ist die Aussicht auf dem höchsten Punkt des Kullabergs.

Immerhin 187,5 Meter. Wobei ich nicht weiß, ob diese schönsteinartigen Podeste da mit eingerechnet sind. Meine sportlichen Fähigkeiten reichen jedoch aus, um es zunächst auf das kleinere und dann von dort sogar noch auf das größere zu schaffen. Allerdings nur ohne Rucksack und erst im dritten Anlauf, hier ganz wörtlich gemeint.

Dies also ist der Blick vom höchsten Poller - oben in die eine, unten in die andere Richtung.

Nachdem ich die Aussichtsschornsteine wieder verlassen habe, runter geht ja meistens leichter als rauf, esse ich den letzten Krabbenwrap.

Es wird Zeit, die Wildnis des Kullabergs zu verlassen und Zivilisation in Form eines Supermarktes anzusteuern.

Ein paar Buchenwälder sind, wie der Blick von oben bereits erahnen ließ, noch zu durchqueren, dann stehe ich wieder unten an der Küste, die immer noch nicht völlig frei von Felsen ist, jedoch ohne Kletterseil passierbar. Kein Vergleich also mit den hohen und bizarren Formationen von gestern Abend und heute Morgen.

Zwischendurch kommt Heidelandschaft...

...das eine oder andere Fischerdorf und wieder Heidelandschaft.

Dann endlich Jonstorp, die Zivilisation mit Supermarkt, auf die ich während der letzten paar Kilometer mit zunehmender Sehnsucht gewartet habe.

Mal wieder ein Fall für Bernoscha, würde ich sagen: Hier kann ich mich bedenkenlos auf seine Wachschafkünste verlassen und mich ins unbeschwerte Einkaufsvergnügen stürzen.

Hinterher noch ein Stück Landstraße. Trotz einiger Wolken gibt es genug Abendsonne für einen Schatten. Dann bin ich am vindskydd oder zumindest an der Stelle, wo er auf der Karte verzeichnet ist. Ich laufe den Weg ein Stück vor, dann wieder zurück. Vielleicht hab ich ja was übersehen. Natürlich könnte ich einfach mein Zelt aufbauen, aber hier ist Naturschutzgebiet und man soll nicht campen. Also nochmal suchen. Ähnlich wie vorhin beim Sprung auf die Aussichtsschornsteine brauche ich drei Anläufe, bis ich endlich fündig werde. Man soll doch nie zu früh aufgeben. 

Das Ding ist doch nicht zu übersehen, werdet ihr jetzt zurecht sagen. Stimmt, aber genau deshalb bin ich auch zweimal achtlos dran vorbeigelaufen und dachte es wäre irgendein Schuppen. Ich hab einfach nach dem typischen vindskydd gesucht, wie ihr ihn ja inzwischen auch schon kennt, und den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen.

Ich fühle mich ein bisschen verloren allein in diesem Riesenwindschutz, doch so halbwegs gelingt es mir, mich häuslich einzurichten.

Und als Abschluss für heute gibt's mal keinen Sonnenuntergang, sondern das wöchentlich Selfie, jetzt mit 28-Tage-Bart.