Tag 111: Nallo

Am nächsten Morgen ist immer noch Regenwetter und von den Bergen gegenüber ist absolut nichts mehr zu sehen.

Also bleibe ich einfach noch ein Weilchen gemütlich im Zelt liegen. Wozu gibt es Gummibärchen und Schokoriegel? Ich glaube, genau für solche Situationen 😊

Gegen Mittag klart es endlich auf. Zum Glück! Sonst wäre mir noch der Proviant ausgegangen.

Der Berg am anderen Flussufer ist wieder zu sehen, Nallo noch nicht ganz.

Aber während ich Zusammenpacke, taucht er langsam aus den Wolken auf, und als ich losgehe, ist er fast vollständig zu sehen.

Beim Näherkommen wirft er sich nochmal kurz ein Wolkenbändchen über...

...doch als ich schließlich direkt neben ihm stehe, ist er vollständig zu sehen, mit beiden Spitzen.

Ich laufe vorbei, das Gelände steigt weiter an, die Welt hinter mir verschwindet zwischen mächtigen Berghängen... 

...und vor mir tauchen neue Gipfel auf. 

Eigentlich immer das gleiche beim Wandern im Gebirge, aber langweilig wird es trotzdem nicht.

Alle paar Meter ändert sich die Perspektive und die Berge vor und hinter mir wandeln ihr Gesicht. Hier nochmal der Blick zurück auf Nallo.

Und langweilig wird es auch deshalb nicht, weil in diesem Gelände fast jeder Schritt Konzentration erfordert, zum Beispiel um nasse Füße zu vermeiden. Manchmal habe ich Glück und es gibt Schneebrücken. Ob sie tragfähig sind, muss ich allerdings ganz allein entscheiden, denn wo ich langlaufen darf und wo nicht, das sagt mir hier keiner.

Die Brücke hält und ein paar Stunden später sehe ich auch die Berge dieser Gegend von hinten.

Ich gelange in ein Hochtal mit einem großen See in der Mitte.

Als sich am Ufer ein Nallo in geeignetem Format findet, wagt Bernoscha sogar noch eine abendliche Gipfeltour und blickt tollkühn über die Kante hinab.

Bewundernswert. Ich wäre jetzt wirklich zu müde und hungrig für so was. Am Ende des Sees suche ich mir einen Schlafplatz.

Beim Abendessen trappelt ein Rentier vorbei...

...und bevor ich das Zelt zuziehe, genieße ich noch eine Weile die Stille der Mittsommersonnendämmerung. 

Wenn das Wetter mitspielt, dann will ich morgen mal die Nacht durchwandern.