Tag 116: Fast wie Pause

Die erste Hälfte des Tages nutze ich, um mich noch ein wenig von meiner gestrigen Gipfeltour zu erholen. Erst am späten Nachmittag verlasse ich den zivilisatorischen Komfort und Trubel der Fjällstation und mache mich wieder auf den Weg. Folglich laufe ich heute nur ein kurzes Stück.

Vermutlich kommt euch das Panorama auf dem nächsten Bild bekannt vor, denn es geht erstmal in dieselbe Richtung wie gestern zum Kebnekaise. Nach etwa einem Kilometer wähle ich dann allerdings nicht den Abzweig bergauf, sondern bleibe unten im Tal und laufe weiter zum Kungsleden, auf den ich morgen noch einmal stoßen werde.

Es tut gut, mal wieder nur im Tal zu wandern. Die Landschaft wirkt viel weniger unwirtlich mit deutlich mehr grüner Vegetation und bunten Blumen...

...als großen Steinen.

Die Wasserläufe donnern keine steilen Felsen hinab, sondern plätschern sanft dahin.

Und wenn doch mal was kräftiger strömt, dann gibt's statt nasser Füße eine Brücke.

An sumpfigen Stellen wird das Wandern durch Holzstege erleichtert...

...und der Weg ist perfekt markiert. Kurzum, die paar Kilometer, die ich heute mache, laufen sich so unproblematisch, dass es sich abends im Zelt beinah anfühlt, als hätte ich nicht nur den halben, sondern den ganzen Tag Pause gemacht.

Und das, obwohl mein Rucksack gerade ordentlich schwer ist. Schuld sind die acht Tagesrationen Proviant, mit denen ich an der Fjällstation gestartet bin.

Etwas über 5 kg wiegt der kleine Supermarkt zu meiner Verköstigung, den ich da auf meiner Isomatte ausgebreitet habe. Doch da ich plane, täglich etwa 650 g Essen vom Rücken in meinen Bauch zu verlagern, ist Erleichterung zum Glück in Sicht. Falls ich also in den nächsten Tagen nichts bloggen sollte, dann liegt es höchstwahrscheinlich am fehlenden Handynetz und ganz sicher nicht daran, dass ich verhungert bin.