Tag 122: Im Spiegelkabinett

Als ich nachts mal kurz rausgucke, sehe ich das hier:

Wie unfassbar schön! Und morgens geht es ganz genauso weiter.

Auf den ersten paar Kilometern weiter am See entlang fotografiere ich mir aus lauter Begeisterung über dieses Spiegelkabinett die Finger wund.

Zum Glück zweigt der Wanderweg irgendwann vom Ufer ab, denn schließlich muss ich heute auch noch ein bisschen Strecke machen. Bald kommt neues Wasser in Sicht.

Diesmal nicht spiegelnd, dafür aber mal wieder von der schlumpf-blauen Sorte, beinah karibisch. Vielleicht sollte ich hier mal einen Badeversuch unternehmen.

Doch angesichts der turbulenten Strudel lasse ich das Handtuch dann doch im Rucksack und entscheide mich ohne Zwischenhalt am Strand für die Weiterreise zurück nach Schweden.

Hier warten neue Berge...

...noch mehr strudelndes Wasser...

...eine kleine leuchtendgrüne Raupe...

...und ein Sandstrand voller Rentierspuren. Vielleicht baden die hier gelegentlich. Ich halte nur kurz die Hand ins Wasser: Nee, auch zu kalt.

Dann wechsle ich schon wieder das Land. Diesmal bedeutet zurück in Norwegen zurück in den Felsen.

Ist mal wieder eine ziemlich aufwendige Kletterei hier herauf und ich komme nur langsam voran.

Ehrlich gesagt fluche ich auch ein bisschen vor mich hin, verstumme aber sofort beim Anblick der Abendsonne, die oben auf dem Plateau einen eisigen See beschreibt. Was für ein spektakulärer Kontrast aus Wärme und Kälte! Gut, dass ich heute so gebummelt habe. Sonst läge ich jetzt schon im Zelt und würde das hier nicht erleben.

Doch weit laufe ich heute nicht mehr. Das nächste grüne Fleckchen zwischen Schnee und Felsen ist meins.