Tag 128: Zu Fuß oder gar nicht

Ein Anflug von Morgensonne...

...und es ist ordentlich Bewegung am Himmel. Graue Wolkenberge greifen wild ineinander, dazwischen hier und da ein blauer Fleck.

Ich folge dem Flusslauf und seinen Wasserfällen hinauf in die Berge.

Anfangs laufe ich noch durch eine Welt voller bunter Blumen...

...über grüne Wiesen...

...begleitet vom einen oder anderen Sonnenstrahl.

Doch je höher ich komme, desto grauer werden Himmel und Seen.

Immer mehr Felsen stechen durch die Grasdecke, bis kaum noch etwas von ihr übrig ist. 

Ich hatte ja schon angekündigt, dass auch der Padjelantaleden ein wenig Mondlandschaft zu bieten hat. Hier ist sie. 

Die Region heißt Tuottar und nur wenige Kilometer nordöstlich liegt Schwedens "otillganglinghetspol", der unzugänglichste Punkt des Landes, von dem aus die nächste Straße egal in welche Richtung immer mindestens 40 Kilometer entfernt ist. Hierher kommt man nur zu Fuß oder gar nicht.

Schon heute morgen wehte ein ordentliches Lüftchen und so hoch oben pfeift es natürlich umso mehr. Nachteil: Es ist nicht gerade warm. Vorteil: Es vertreibt die Mücken und zwar sehr wirkungsvoll. Ich glaube, ich kämpfe lieber den ganzen Tag gegen den Wind als gegen diese stechenden Biester. Zumindest ist es mal eine Abwechslung. Also will ich mich nicht beschweren. Rückenwind wäre natürlich noch komfortabler, aber man kann nicht alles haben.

Da auf dem Mond keine Bäume wachsen und Bernoscha ein Foto seiner flatternden Ohren als Beweis für die Windstärke rigoros ablehnt, bleiben mir zu Demonstrationszwecken nur die wehenden Köpfchen des wolligen Sumpfgrases.

Nach und nach geht es abwärts ins nächste Tal. Wiese mischt sich unter die Felsen, bis die Seen wieder von einer dichten grünen Decke umgeben sind.

Ein paar Tröpfchen liegen in der Luft und beim Blick ins Tarradalen wird mir klar, dass es sich lohnen könnte, jetzt die Regenhose überzuziehen. 

Ich hatte mir blühende Bergwiesen und einen relaxten Abstieg vorgestellt. So jedoch wird es ein eher erfrischendes Erlebnis, auch gut.

Vom Tarradalen ist nicht allzu viel zu erkennen und das liegt nur teilweise an den Regentropfen auf meiner Brille. Vor allem sehe ich Grün, in das ich während einer kurzen Regenpause irgendwo auf einer kleinen Anhöhe mein rotes Zelt hineinbastele.

Vielleicht zeigt das Tarradalen ja morgen noch ein paar andere Farben.