Tag 153: Das größte Schneemobil der Welt

Zu Beginn ein kurzes Stück Schotterweg.

Doch mitten im Wald ist selbst das wunderschön.

Und dann stehe ich auch schon auf der Straße nach Gäddede.

Der Ort ist sogar näher als ich dachte.

In sechs Minuten schaffe ich das zwar nicht, aber das muss auch gar nicht sein. Schließlich will ich den Weg ja auch ein bisschen genießen.

Und das kann man hier tatsächlich, trotz Asphalt.

Erstens ist so wenig Verkehr, dass ich die meiste Zeit auch auf dem Mittelstreifen laufen könnte.

Zweitens ist der sogenannte Vildmarksvägen eine wirklich sehenswerte Panoramastraße. Nochmal deutlich spektakulärer ist er allerdings etwa 80 km weiter nördlich, denn dort verläuft er übers hohe, baumlose Fjäll und bietet die Möglichkeit, die schwedische Bergwelt vom Auto aus fast genauso hautnah zu erleben wie zu Fuß. 

Aber natürlich ist Wandern immer noch ein bisschen schöner als Fahren und soviel länger dauert es auch gar nicht. Nach einer guten halben Stunde ist Gäddede zum ersten Mal in der Ferne am gegenüberliegenden Seeufer zu sehen (wenn man genau hinguckt)...

...und bei konstantem Tempo sechs erreiche ich nach ca. 70 Minuten das Ortsschild. Falls ihr euch über die doppelte Beschriftung wundert: Gäddede hat, wie übrigens alle Dörfer, Städte, Seen, Berge... in dieser Region, auch einen samischen Namen.

Dies ist die Haupt- und bei um die 300 Einwohnern auch im Grunde genommen einzige Straße. Als Dogma-Film-Kulisse wäre sie perfekt geeignet! Wenn man die Dinge unbedingt negativ sehen will, dann könnte man auch sagen "etwas" trist. Doch die schöne Landschaft drumrum macht das allemal wett. Das habt ihr ja während der letzen Tage schon gesehen und werdet ihr auch auf den nächsten Etappen noch erleben.

Und auch Gäddede selbst ist nicht völlig frei von Sehenswürdigkeiten. Der Ort beherbergt immerhin das größte Schneemobil der Welt mit entsprechendem Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde. Da ich stark davon ausgehe, dass ihr euch mindestens ebenso brennend für Schneemobile interessiert wie ich, habe ich es einfach mal gründlich von allen Seiten abgelichtet.

Der Campingplatz liegt praktischerweise nur drei Fichten weiter, also eigentlich direkt daneben.

Ich checke ein, baue mein Zelt auf...

...und los geht's ins übersichtliche Zentrum von Gäddede. Das in signalfarbenem Orange gehaltene Gebäude ist der Supermarkt für die Norweger und heute auch für mich.

Der anheimelnd eingerichtete Aufenthaltsraum des Campingplatzes eignet sich perfekt, um die eine oder andere Nahrungsmittelphantasie von gestern Wirklichkeit werden zu lassen.

Zuerst Kaffee und Kuchen und später auch noch Salat und Pizza.

Nebenbei wasche ich meine Klamotten und nutze ausgiebig die Vorzüge einer stabilen Handynetz-Situation für Telefonate und Mails. In puncto Campingplatz-Erholung ein rundum gelungener Tag! Morgen kommen wieder mehr Fjäll, Sumpf, Rentiere strömendes Wasser, Erdnüsse, Rosinen und alles, was meinen derzeitigen Alltag normalerweise ausmacht.