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Tag 170: Schnee und Schokokuchen

Vorm Fenster gibt's Schneeregen...

...und zum Frühstück Waffeln mit Blaubeermarmelade. 

Da fällt die Wahl zwischen drinnen und draußen nicht allzu schwer und wir beschließen, einen Pausentag einzulegen. Die Fjällstation ist sehr gemütlich und wir sind genau auf der Hälfte unserer Strecke angelangt. Der ideale Zeitpunkt also.

Christoph ist relaxt genug, wirklich Pause zu machen. Ich kann es natürlich nicht lassen, trotzdem wenigstens einen kurzen Ausflug zu unternehmen und folge dem Weg neben dem Eingang etwa drei Kilometer hinauf in die Berge.

Heute kostet das Rausgehen tatsächlich eine ganze Menge Überwindung.

Die Landschaft hüllt sich in düsteres Zwielicht.

Nur hier und da dringt ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke... 

...so dass die Berghänge in der Ferne kurz aufglimmen wie Funken in kalter Asche. 

Über das Fjäll weht ein eisiger Wind und es lässt sich nicht leugnen: Der erste Schnee ist da... 

...nicht mehr nur vorm Fenster, sondern so, dass ich ihn richtig spüren kann. Die Flocken bleiben zwar noch nicht liegen, sind aber trotzdem nicht zu übersehen. Sie springen mir ganz buchstäblich direkt ins Auge bzw. in den Bart und eigentlich ins ganze Gesicht. 

Ab und zu schimmern Schneefelder durch den Nebeldunst... 

...und manchmal glitzert der Flusslauf im Tal für einen kurzen Moment bis zu mir hinauf.

Eigentlich hatte ich vor, den Berg Sylarna zu besteigen. Doch begnüge ich mich aus Sicherheitsgründen mit der halben Höhe. Im Übrigen würde ich vom Gipfel aus ja sowieso nicht mehr sehen als hier unten.

Ungefähr an dieser Stelle kehre ich um und wandere den Pfad nicht weiter bergauf, sondern zurück zur Fjällstation. Dabei träume ich sehnsüchtig von einem heißen Kaffee und einem Stück Schokokuchen.

Manchmal braucht man gar nicht viel tun, damit Träume wahr werden. In diesem Fall wenigstens muss ich einfach nur eine gute Stunde lang einen Fuß vor den anderen setzen, ein bisschen Kälte aushalten und schon ist es soweit.

Und es kommt noch besser: Preisselbeersaft, Schokolade, noch mehr Kaffee, ein super leckeres Abendessen...

...und während all dem bewege ich mich kaum noch von der Stelle, lese ein bisschen und unterhalte mich viel mit Christoph. Ein perfekter Ruhetag, um Kraft zu sammeln für die vier einsamen und vermutlich recht winterlichen Wochen Fjäll-Endspurt, die noch vor mir liegen.